Oberösterreich erfüllt Asyl-Quote

Oberösterreich erfüllt Asyl-Quote
Die Schaffung von 300 neuen Plätzen war für Soziallandesrat Josef Ackerl mitunter ein Drahtseilakt.

Mit zwei Wochen Verspätung – geplant war der 30. November – konnte Landeshauptmannstellvertreter und Soziallandesrat Josef Ackerl am Samstag verkünden: „Die Quote für Asylwerberquartiere ist erfüllt.“ Das Land ob der Enns ist damit das Schlusslicht in der beim Asylgipfel getroffenen Vereinbarung, das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen (NÖ) durch zusätzliche Quartiere in den Ländern zu entlasten. Die Verzögerung begründet der Sozialdemokrat damit, dass noch Adaptierungen bei einzelnen Herbergen notwendig gewesen seien.

Statt der vorgeschriebenen 250 Plätze gibt es nun rund 300 neue – 60 davon hat das Innenministerium in Linz und Braunau organisiert. „Wir können wahrscheinlich sogar noch mehr anbieten“, sagt Ackerl und lobt die Zusammenarbeit mit den sozialen Organisationen und Bürgermeistern.

Bürgerproteste

Alles andere als reibungslos verlief die Operation in Altmünster im Salzkammergut. Wie berichtet, schlug dem Projekt der Volkshilfe, 50 Asylwerber im ehemaligen Hotel Rittertal unterzubringen, eine Welle aus Protest entgegen. Die Angst vor den „unerwünschten Neuankömmlingen“ nahm mitunter beängstigende Züge an. So schrieb ein junger Altmünsterer in einem Internetforum, er lege sich zum Schutz ein Maschinengewehr zu. Trotz des vehementen Widerstands bezogen bereits die ersten Bewohner ihre Quartiere am Traunsee.

Für Aufsehen sorgte auch Alfred Hartl, Ortschef von Bad Leonfelden, mit seiner Aussage, Asylwerber würden nicht in den Tourismusort passen. Der unter Druck gesetzte Eigentümer des dafür zur Verfügung stehenden Gebäudes zog schließlich sein Angebot zurück.

Heute, Sonntag, machen die Grünen ab 19 Uhr mit einem Fackelzug für Toleranz und eine Lösung der Asylfrage in Bad Leonfelden mobil.

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