Nur wenige Schüler treten heuer zur mündlichen Matura an

Die mündliche Matura entfällt grundsätzlich
Wie im vergangenen Schuljahr, ist die mündliche Matura auch heuer freiwillig.

Die mündliche Matura ist heuer - wie beim ersten "Corona-Jahrgang" 2020 - nur freiwillig. Diese Möglichkeit nützt allerdings nur eine kleine Minderheit der über 40.000 Maturanten, wie ein APA-Rundruf zeigt. An den Gymnasien seien es von den rund 18.000 AHS-Maturanten "Hunderte", berichtet etwa AHS-Direktorensprecherin Isabella Zins. Schon im Vorjahr gab es nur wenige freiwillige Antritte, in Wien waren es laut einer Stichproben-Erhebung der Bildungsdirektion zwei Prozent.

Zentral gesammelte Zahlen gibt es nicht - weder im Bildungsministerium noch in den Bildungsdirektionen. In den einzelnen Schulen existieren zwar gewisse Bandbreiten, tendenziell werden aber an den meisten die Prüfungstage nur kurz sein.

Die Maturanten haben coronabedingt den Großteil dieses Schuljahrs im Fernunterricht verbracht, deshalb wurden auch diesmal wieder Erleichterungen beschlossen: So ist etwa die Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeit freiwillig und nur drei schriftliche Klausuren sind Pflicht. Die mündliche Prüfung können die Maturanten entweder ganz auslassen oder auch nur in einem oder zwei Fächern antreten, die Themenbereiche können dabei um bis zu 30 Prozent gekürzt werden.

"Schüler haben es ein bisschen satt"

Verzichtet man auf den Antritt, wird am Maturazeugnis in der Rubrik für die mündliche Reifeprüfung einfach die Note des Jahreszeugnisses eingetragen. Absolviert man die "Mündliche" freiwillig, fließt das Ergebnis der Prüfung in die Note ein und der Antritt wird im Maturazeugnis vermerkt. Interessant ist der freiwillige Antritt damit nur für jene, die ihre Jahresnote verbessern möchten.

Selbst unter den guten Schülern würden allerdings nur die wenigsten antreten, berichtet Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek von der ÖVP-nahen Schülerunion. "Die Schüler haben es einfach schon ein bisschen satt und versuchen, sich auf die 'Schriftliche' zu konzentrieren. Und wenn sie eh schon einen Einser haben, wollen sie sich nicht auch noch verschlechtern", so Bosek gegenüber der APA. Die Schüler würden diesmal mehrheitlich den einfacheren Weg gehen, auch weil sie teilweise nach dem langen Fernunterricht keine Kraft mehr hätten.

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