Niederschwelliges Impf-Angebot: Apotheken vs. Ärzte

Um das Impftempo zu erhöhen, wollen Apothekerinnen und Apotheker auch Corona-Impfungen durchführen.

Angesichts der zu geringen Impfquote appellieren Apotheker seit Wochen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ändern, damit auch sie impfen dürfen. „Mehr als 1.500 hoch motivierte Apothekerinnen und Apotheker in Österreich sind speziell dafür ausgebildet, müssen aber warten, weil sie von Gesetzes wegen hierzulande nicht impfen dürfen“, kritisiert Susanne Ergott-Badawi, Vizepräsidentin vom Verband Angestellter ApothekerInnen Österreichs. Es sei international erwiesen, dass durch das Impfen in der Apotheke höhere Durchimpfungsraten erzielt werden. Grund: Der niederschwellige Zugang der Apotheken und die Öffnungszeiten.

Round Table Arzneimittelsicherheit

Dem widerspricht die Ärztekammer vehement. Es liege, so Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer, nicht am Impfangebot, sondern am Impfwillen. Sein Argument: „Wer sich jetzt schon von seinem Arzt des Vertrauens nicht impfen lassen möchte, wird sich auch nicht von einem Apotheker impfen lassen“.

Apropos Ärzte: Die Einbindung der Hausärzte in die Impfkampagnen sei noch nie so wichtig gewesen wie jetzt, betont Erwin Rasinger, Allgemeinmediziner und ehemaliger ÖVP-Gesundheitssprecher. Mit den bestehenden Angeboten könnten viele Menschen nicht abgeholt werden. Und seine Kollegin Naghme Kamaleyan-Schmied, Obfrau der Sektion Allgemeinmedizin der Wiener Ärztekammer, sagt: „Viele tun sich schwer, ihren Impf-Termin über virtuelle Anmeldetools zu koordinieren.“

Impfung in der Hofburg

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