Nicolas Sarkozy: Verfechter französischer Werte

Gibt sich als Hardliner: Sarkozy
Der konservative Ex-Präsident bringt sich als Hardliner ins Spiel.

Der Ex-Präsident wittert seine Chance. François Hollandes Frankreich steht unter dem Eindruck der Terroranschläge 2015 und 2016: Die Bevölkerung ist verunsichert, die Wirtschaft stagniert, der Tourismus leidet. Der Präsident ist gescheitert.

Da bringt sich der im französischen Volk mindestens ebenso unbeliebte Nicolas Sarkozy ins Spiel. Juristische und innerparteiliche Querelen zumindest einigermaßen hinter sich gebracht, kündigte er am Montag seine erneute Kandidatur an. Und die Maschinerie lief selbstverständlich voll professionell an: Mittwoch Buchvorstellung, Donnerstag TV-Interview.

Themen der Populisten

Der konservative Ex-Präsident glaubt die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und gibt sich als Hardliner und Verfechter französischer Werte. Seine Themen sind Innere Sicherheit, Zuwanderung, radikaler Islamismus.

Während sein innerparteilicher Konkurrent, Ex-Ministerpräsident Alain Juppé, 71, auf Bildung und Außenpolitik setzt, greift Sarkozy in die Kiste der auch in Frankreich Aufwind genießenden Rechtspopulisten. So sprach er sich etwa für das Burkini-Verbot aus – und zwar nicht nur an einigen Stränden, sondern landesweit. Sollte er Präsident werden, wolle er ein Gesetz, das "äußere Zeichen der Religionszugehörigkeit" verbiete – zumindest an Schulen, Unis und im Öffentlichen Dienst.

Mit dem unguten Rückenwind der Terrorangst nimmt der gescheiterte Präsident nun Fahrt in Richtung Élysée-Palast auf. Auch, wenn die Franzosen eine Sarkozy-Verschnaufpause hatten – polarisieren wird er auch in diesem Wahlkampf. In den Umfragen hat derzeit jedenfalls Juppé die Nase vorn. Offenbar setzen Franzosen auf Hoffnungsträger, statt auf Polterer wie Sarkozy und Marine Le Pen.

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