Netzreaktionen: Beschimpfungen gegen Thurnher und den ORF

Norbert Hofer, Ingrid Thurnher und Alexander Van der Bellen
Zum letzten TV-Duell zwischen Hofer und Van der Bellen hagelt es böse Kommentare. FPÖ distanziert sich von widerlichen Postings.

Nach dem ORF-TV-Duell zwischen den Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen am Donnerstag wurden vor allem Moderatorin Ingrid Thurnher und der ORF kritisiert. Im Zentrum der Kritik stehen die Recherchen zu Norbert Hofers Israel-Reise, bei der es zuletzt Ungereimheiten zwischen den Ergebnissen und seinen Erzählungen gab.

Hofer-Fans wünschen Thurnher Vergewaltigung

In den sozialen Netzwerken kommt es zu untergriffigen Kommentaren, in denen Ingrid Thurnher zum Teil persönlich beleidigt wird. Auf Norbert Hofers Facebookseite bezeichnen User Ingrid Thurnher als "verhärmt" und "unbefriedigt" und wünschen ihr indirekt, Opfer einer Vergewaltigung zu werden.

Via Facebook fordert Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell , dass sich Norbert Hofer von den Kommentaren auf seiner Facebookseite distanziert.

FPÖ distanziert sich

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat mittlerweile wissen lassen, "dass sich die FPÖ selbstverständlich von allen 'widerlichen Postings' gegen Ingrid Thurnher" distanziere. Der ORF-Redakteursrat hatte solche zuvor kritisiert und die TV-Duell-Moderatorin gegen FPÖ-Kritik verteidigt.

Der blaue Mediensprecher Kickl ist allerdings der Ansicht, dass bei den Recherchen über die Israel-Reise von FPÖ-BP-Kandidat Norbert Hofer "Fehler" passiert seien und es in so einem Fall "Journalisten nicht schlecht anstehen würde, sich zu entschuldigen". Außerdem witterte er eine Ungleichbehandlung Hofers, denn er vermisste "die kritische Recherche mit einem eigenen Korrespondenten im Falle Alexander Van der Bellen".

Auch auf Thurnhers Facebookseite sammeln sich negative Kommentare:

Fehler in der ORF-Recherche

Schon währen der Sendung publizierten User via Twitter und Facebook Links zu Quellen, die Hofers Aussagen zumindest teilweise belegen und auf eine unvollständige ORF-Recheche hindeuteten. Entsprechend große Kritik gab es an der Vorgehensweise des Senders.

Eine Art Klarstellung folgte von Armin Wolf auf seiner Facebookseite: "Was an Norbert Hofers Aussage offensichtlich stimmt: Er wurde am Fuße des Tempelbergs Augenzeuge eines Polizeieinsatzes, bei dem auf eine verdächtige Frau geschossen wurde. Wirklich nichts, was man jemandem wünscht. Aus der unbewaffneten, letztlich leichtverletzten Frau wurde allerdings in Interviews eineinhalb Jahre später eine Terroristin, die zehn Meter neben Norbert Hofer erschossen wurde, als sie mit Handgranaten und Maschinenpistolen auf betende Menschen losgehen wollte. Ein ORF-Skandal ist das nicht."

Satire darf nicht fehlen

In den zahlreichen Tweets zum Hashtag #orfduell finden sich auch einige Beiträge von Usern, die die Debatte offensichtlich weniger ernst genommen haben.

Kommentare