Alle Koalitionsvarianten: Was dafür und was dagegen spricht

ANGELOBUNG DER ÖVP-FPÖ-BUNDESREGIERUNG: KICKL / VAN DER BELLEN
Nach der Wahl ist vor einer Regierungsbildung. Ungeachtet dessen, was der Bundespräsident macht, der eine Regierung ja angeloben muss, sind diese Konstellationen zumindest rechnerisch möglich. Was spricht dafür, was dagegen?

Im Nationalrat sitzen 183 Abgeordnete, für eine einfache Mehrheit sind also zumindest 92 Abgeordnete notwendig. Dazu kommt allerdings, dass zahlreiche Materien nicht nur eine einfache, sondern laut Verfassung eine Zweidrittelmehrheit benötigen, das sind zumindest 122 Mandate. Die Verfassungsmehrheit ist nötig unter anderem für Gesetze, die die Länder betreffen, die die EU betreffen und die die Verfassung betreffen.

Am Montag wanderte  im Zuge der Wahlkarten-Auszählung noch ein Mandat von der ÖVP zur FPÖ. Die Volkspartei hält somit bei 51 Sitzen (-20), die Grünen bei 16 (-10), die FPÖ bei 57 (+26), die Neos bei 18 (+3) und die SPÖ bei 41 (+1).

Sechs theoretische Varianten

Theoretisch sind in der neuen Legislaturperiode sechs Koalitionsvarianten möglich:

1: FPÖ-ÖVP mit 108 Mandaten

Was dafür spricht: Inhaltlich die größte Übereinstimmung bei zentralen Themen wie Wirtschaft, Migration, Ablehnung von neuen Steuern, auch gesellschaftspolitisch überwiegen die Gemeinsamkeiten,

Was dagegen spricht: Konträre Ansichten bei EU-Fragen oder beim russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, und ein fundamentales Problem ist die klare Positionierung der ÖVP-Spitze gegen FPÖ-Chef Kickl. Für die FPÖ gibt es aber keinen Grund, auf Kickl als Kanzler zu verzichten oder sonst wie Kickl auf ein Abstellgleis zu geben. 

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