"Ein Anruf von Andreas Babler hat mich überzeugt, bei der SPÖ zu bleiben und gemeinsam mit ihm weiterzukämpfen", sagt Stummer zum KURIER. Er teile zwar nicht alle Inhalte Bablers, aber: "Ich traue nur ihm zu, die Politik wieder sauber und ehrlich zu machen. Und genau darum geht es jetzt, sonst rückt Österreich immer weiter nach rechts und wir wachen eines Tages in einer Diktatur auf."
Stummer betont, dass der Wechsel zur SPÖ Traiskirchen seine Entscheidung gewesen sei. Und: "Er hat nichts mit der SPÖ Ried zu tun, aus der ich damit austrete, sondern erfolgt aus Protest gegen die Führung der SPÖ Oberösterreich." Weiterer Mitgrund sei der parteiinterne Umgang mit Babler.
Obwohl Stummer die SPÖ Ried verlässt, ist er nicht als Vizebürgermeister zurückgetreten. Das Amt könnte er auch als Parteifreier oder als Mitglied der SPÖ Traiskirchen bleiben. Ist das realistisch? Stummer weiß es nicht, er habe die Rieder Parteifreunde noch nicht informiert: "Wenn die SPÖ-Fraktion im Rieder Gemeinderat meinen Rücktritt wünscht, werde ich dem aber nachkommen."
"Dann ist die saubere Politik gescheitert"
Hinter seinen Kritik an roten Spitzenfunktionären steht Stummer jedenfalls weiterhin. In der SPÖ müsse sich grundlegend etwas ändern: "Es sind seit Jahren immer die gleichen Personen, die zuerst intrigieren und für Skandale sorgen, sich danach aber hinstellen und beschwören, dass wir stärker zusammenrücken müssen." 95 Prozent der politischen Funktionäre seien sauber, würden ihre Arbeit aus Überzeugung machen und das Beste für die Menschen wollen: "Das Problem sind jene fünf Prozent an Spitzenfunktionären, die zum Beispiel Klaus Luger verteidigt haben."
In den Umfragen liegt Babler derzeit konstant auf dem dritten Platz. Dass ihm die SPÖ-Länder nach einem möglichen, schwachen Wahlergebnis das Vertrauen aussprechen, gilt als unwahrscheinlich. Stummer würde dann seine politische Tätigkeit wohl beenden: "Wenn Babler scheitert, ist sowieso die saubere und ehrliche Politik gescheitert. Dann sehe auch ich keinen Grund mehr, in der Politik zu bleiben. Ich stehe nämlich mit beiden Beinen im Leben und mache das nicht des Geldes wegen."
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