Das sehen Experten anders. Wie haben Sie eigentlich Ihre Wähler rekrutiert?
Über Social Media, Plakatwände und Mundpropaganda. Wir hatten in den vergangenen fünf Wochen ungefähr hundert Veranstaltungen, bei denen auch ich als Redner aufgetreten bin.
Irgendwann wird die Pandemie vorbei sein. Mit welchen Themen will die MFG dann bei Wahlen reüssieren?
Unser Programm ist mannigfaltig. Die Rechte der Bevölkerung sollen gestärkt werden. Etwa über ein plebiszitäres Misstrauensvotum gegen Regierungsmitglieder. Wenn zehn Prozent der Wahlberechtigten in Österreich ein Misstrauensvotum aussprechen, muss das im Parlament behandelt werden und kann nur mit einer Zweidrittelmehrheit abgewendet werden. Dann hätte das Volk die Möglichkeit, direkt gegen Minister oder die ganze Regierung vorzugehen.
Sie verstehen sich also als direkt-demokratisches Projekt. Hat die MFG als Anti-Establishment-Partei auch den Anspruch, mitzuregieren?
Es ist unser Ziel, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Mit wem das möglich ist, muss dann im Sinne des Auftrags der Bevölkerung gelöst werden.
Mit wem könnte das sein?
Mit jeder Partei, die Menschenrechte achtet, die Grund- und Freiheitsrechte ernst nimmt.
Glauben Sie, wie Mitglieder in MFG-Telegram-Gruppen, dass böse Eliten die Pandemie als Vorwand nehmen, um die Gesellschaft umzustrukturieren?
Das ist jetzt wirklich nicht unser Thema. Die Bevölkerung ist nicht mehr zufrieden, und sie ist existenziell bedroht. Wenn es jetzt eine 3-G-Regelung an jedem Arbeitsplatz und im öffentlichen Bereich gibt, wenn Menschen indirekt genötigt werden, sich impfen zu lassen, werden das viele nicht mitmachen und ihre Jobs verlieren. Das betrifft auch Krankenhäuser und das Pflegepersonal. Einen solchen Zusammenbruch des Systems müssen wir mit aller Kraft verhindern.
Kommentare