"Mafia"-Vorwurf: Bohrn Menas wehren sich gegen FPÖ

"Mafia"-Vorwurf: Bohrn Menas wehren sich gegen FPÖ
Común weist den Vorwurf der Intransparenz zurück. Die FPÖ versuche die Arbeit der Stiftung "zu diskreditieren".

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat 14 parlamentarische Anfragen an die Bundesregierung eingebracht. Und zwar wegen der gemeinnützigen Bundesstiftung Común des Ehepaars Sebastian und Veronika Bohrn Mena. Hafenecker will wissen, wie stark die Stiftung in dieser Legislaturperiode von welchen Ministerien finanziell oder in anderer Form unterstützt wurde. 

Die Arbeit der "antikapitalistischen" Stiftung geriet durch die Causa um Lena Schilling, EU-Spitzenkandidatin der Grünen, an die Öffentlichkeit. Schilling hat sich bekanntlich per Unterlassungserklärung dazu verpflichtet, diverse Vorwürfe gegen die Bohrn Menas nicht mehr wiederholen zu dürfen. Etwa, dass Común wie eine "Mafia" agiere. Mittlerweile haben die Bohrn Menas Schilling auf Widerruf geklagt.

"Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage"

Hafenecker will den "Mafia-Vorwurf" dennoch "transparent" aufklären. "Wofür die Stiftung ihre Gelder konkret verwendet, besonders in Hinblick auf die selbstdefinierten Aufgaben, ist für die Öffentlichkeit kaum [...] nachvollziehbar", heißt es in seinen Anfragen. Genau dagegen wehren sich wiederum die Bohrn Menas am Mittwoch via Aussendung.

Die Rechnungsprüfer der Kanzlei Baldinger und Partner würden die Stiftung seit ihrer Gründung, 2021, prüfen. "Im Zuge der Prüfung konnten wir feststellen, dass das Rechnungswesen ordnungsgemäß geführt wird. Nicht unerwähnt soll in diesem Zusammenhang bleiben, dass es sich um eine Bundesstiftung handelt, die auch der behördlichen Aufsicht unterliegt", so die Kanzlei. Zuletzt habe im November 2022 eine behördliche Prüfung "ohne jegliche Beanstandung" stattgefunden. Die Prüfberichte sind auf der Website der Stiftung abrufbar.

Común weist deshalb jegliche Behauptungen von Intransparenz "entschieden" zurück: "Die Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage und sollen eindeutig dazu dienen, die Arbeit der Stiftung zu diskreditieren." Man agiere unabhängig von Parteien und Interessensvertretungen, Vorstand und Beirat seien ehrenamtlich tätig, Spenden würden direkt weitergegeben.

Und da Schillings Mafia-Vorwurf "unwahr" sei, sehe man den parlamentarischen Anfragen der FPÖ "gelassen entgegen".

Gemeinsame Events mit Ministerien

Bei anstehenden Events der Stiftung, etwa den Konsumdialogen in Steyr oder der Verleihung des Text-Preises "Vivienne", hat Común türkise sowie grüne Ministerien als Kooperationspartner. Ungewiss ist aufgrund des öffentlichen Streits mit den Grünen in der Causa Schilling, ob auch heuer grüne Spitzenpolitiker wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler oder Vizekanzler Werner Kogler zu den Veranstaltungen kommen.

"Im letzten Jahr haben wir von den grünen Ministerien noch eine andere Form der Unterstützung erhalten", meinte Veronika Bohrn Mena zuletzt im KURIER. "Wir finden es schade, dass sich das geändert hat. Es sollte bei diesen wichtigen Themen nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um die Sache gehen."

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