Luxemburg kritisiert Vorstoß für Abschiebungen nach Afghanistan

Luxemburgs Außenminister Asselborn übt scharfe Kritik
Asselborn könne angesichts der Initiative "nur den Kopf schütteln".

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat den Vorstoß von sechs EU-Ländern - darunter auch Österreich - kritisiert, die grundsätzlich weiterhin an Abschiebungen nach Afghanistan festhalten wollen. "Es gibt keine Garantie dafür, dass die Betroffenen nicht in die Hände der Taliban fallen", sagte Asselborn dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Er könne angesichts der Initiative "nur den Kopf schütteln".

Eine Diskussion über mögliche Abschiebungen sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt angesichts der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan verfehlt, sagte Asselborn dem "Tagesspiegel". Am Dienstag hatten Österreich, Deutschland die Niederlande, Dänemark, Belgien und Griechenland die EU in einem Brief zu einer Fortsetzung der Abschiebungen nach Afghanistan gedrängt - trotz des Vormarsches der radikalislamischen Taliban. Diese hatten am Dienstag die achte Provinzhauptstadt binnen weniger Tage erobert. Den Taliban werden dabei Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

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