Wollte Schilling die Grünen wirklich hintergehen?

Wollte Schilling die Grünen wirklich hintergehen?
Lena Schilling soll erwogen haben, die Grünen nach der EU-Wahl zu verlassen. Ob sie das ernst gemeint hat, ist fraglich. Für die Grünen ist es dennoch ein PR-Desaster.

Seit Dienstag steht ein politisch hochbrisanter Vorwurf gegen Lena Schilling im Raum. Die EU-Spitzenkandidatin der Grünen soll mit dem Gedanken gespielt haben, nach der EU-Wahl die Grünen zu verlassen und zu einer EU-Linksfraktion zu wechseln. Und: Sie soll die Grünen immer "gehasst" haben.

Wollte Schilling die Partei wirklich dermaßen hintergehen, ihre Wähler täuschen?

Die 23-Jährige dementiert den entsprechenden Artikel des Standard noch Dienstagabend. Am Mittwoch versuchen die Grünen einen Gegenangriff: Generalsekretärin Olga Voglauer verdächtigt unter anderem die SPÖ einer Kampagne gegen Schilling. Das Problem: Dem Verdacht fehlt quasi jede Substanz.

Das diffuse Feindbild

Denn Schillings Gegenspieler, zumeist ehemalige Freundinnen und Freunde, stammen zwar teils aus dem SPÖ-Umfeld, aber auch jenem der KPÖ, der Grünen selbst und der Klimabewegung. Vage: Aus verschiedenen Biotopen der "Wiener Linken".

Einen "konkreten Feind" zu benennen, ist also kaum möglich. Voglauer erkennt das kurz darauf und nimmt einen Teil ihrer Aussagen zurück. Dass Schilling bei besagter Pressekonferenz mit Voglauer vergleichsweise ruhig und konstruktiv performt, das geht unter. Der Schaden ist angerichtet. Dessen sind sich die Grünen auch intern bewusst. 

Dennoch bleibt die Frage, wie stichhaltig die neuen Vorwürfe gegen Schilling sind? Der Versuch einer Einordnung.

"Eine andere Organisation aufbauen"

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