Leitl sieht Rückenwind durch OECD: „Antrittsalter anheben“

Leitl sieht Rückenwind durch OECD: „Antrittsalter anheben“
Die Altersarmut hält sich in Österreich in Grenzen und man geht früher in Pension, verrät eine OECD-Studie.

Österreich gehört im OECD-Vergleich immer noch zu jenen Ländern, in denen die Menschen am frühesten in Pension gehen. Statistisch gesehen, liegt Österreich auf dem achtletzten Platz. Das zeigt der OECD-Bericht "Pensionen auf einen Blick". Ein durchschnittlich noch geringes Pensionsantrittsalter haben EU-Staaten wie Finnland, Italien oder Frankreich, ist der Studie zu entnehmen.

Leitl sieht Rückenwind durch OECD: „Antrittsalter anheben“
Österreich habe zuletzt zwar wesentliche Reformen gemacht und eine merkbare Aufwärtstendenz, sagte die OECD-Sozialexpertin Monika Queisser im ORF-Radio. Dennoch empfahl sie der Regierung eine raschere Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer, womit sie einen umstrittenen Punkt der Koalitionsverhandlungen aufgriff. Das wiederum bestärkte die ÖVP-Koalitionsverhandler, die zur Budgetsanierung für ein vorzeitiges Anheben des Frauenpensionsalters eintreten.

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sieht sich in seiner Haltung bestärkt. Zum KURIER sagte Leitl: „Der OECD-Bericht zeigt einmal mehr, dass wir Handlungsbedarf haben, das faktische Pensionsantrittsalter rasch anzuheben.“ Auch die Industriellenvereinigung verlangte in einer Aussendung strukturelle Reformen und eine Erhöhung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters.

Geringe Altersarmut

Generell geht es laut OECD-Studie den Pensionisten in Österreich finanziell gesehen besser als in den meisten anderen OECD-Ländern. Der Lebensstandard der Menschen über 65 Jahren ist demnach relativ hoch, die Altersarmut (durch die Ausgleichszulage) geringer.

Maßnahmen zur Anhebung des Pensionsantrittsalters, mit dem Österreich in der OECD auf dem achtletzten Platz liegt, fordert die Leiterin der Abteilung Sozialpolitik der OECD, Monika Queisser. Es habe zuletzt zwar wesentliche Reformen gegeben und eine merkbare Aufwärtstendenz, sagte Queisser , es bleibe aber noch einiges zu tun, um das faktische Pensionsalter näher an das gesetzliche zu bringen.

Die OECD-Expertin empfahl am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal" auch eine raschere Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer und griff damit eines der heißen Themen in den Koalitionsverhandlungen auf: "Wir arbeiten bei der OECD sehr viel zum Thema Gleichstellung von Männern und Frauen. Und unsere Zielsetzung gerade bei rasch alternder Bevölkerung ist, dass Frauen stärker, besser und nachhaltiger in den Arbeitsmarkt integriert werden und dazu gehört auch, dass sie das gleiche Rentenalter wie Männer haben und dass es da keine Diskriminierung gibt. Man sollte darauf hinwirken, dass das Rentenalter möglichst rasch angeglichen wird", lautet die Empfehlung der OECD-Expertin.

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