Lehrplan für Digitale Bildung geht in Begutachtung

Lehrplan für Digitale Bildung geht in Begutachtung
Ab kommenden Schuljahr soll das Pflichtfach "Digitale Grundbildung" in Österreichs Schulen kommen. Am Mittwoch geht der Lehrplan in Begutachtung.

Coding, Schützen vor Malware oder das Erkennen von Fake News: Diese Fähigkeiten sollen Österreichs Schülerinnen und Schüler ab dem kommenden Schuljahr im Pflichtfach "Digitale Bildung" erlernen. Das Fach soll erst von der fünften bis zur siebten Schulstufe eingeführt werden. Ab dem Schuljahr 2023/24 soll es dann von der fünften bis zur achten Schulstufe und im Ausmaß von einer Stunde pro Woche für vier Schuljahre im Stundenplan integriert werden.

Das Fach soll parallel zur weiteren Auslieferung von Laptops und Endgeräten für Schüler starten. Im laufenden Schuljahr wurden bereits zwei Jahrgänge, die fünfte und sechste Schulstufe, also etwa 150.000 Schüler mit Endgeräten ausgestattet. Kommendes Schuljahr wird die nachkommende fünfte Schulstufe ausgestattet.

"Der Computer gehört zum Unterricht wie der Ball zur Turnstunde. Daher statten wir die Schülerinnen und Schüler mit Laptops und Tablets aus und starten im kommenden Schuljahr das Pflichtfach Digitale Grundbildung", sagt der Bildungsminister Martin Polaschek in einer Aussendung. 

Was man im neuen Schulfach lernt

Laut dem Bildungsministerium befasst sich das geplante Schulfach mit der Auswirkung der Digitalisierung auf die Gesellschaft im Bereich der Informatik und der Medienbildung. Dabei soll erlernt werden, wie sich Schüler und Schülerinnen vor Cybermobbing wappnen können und Fake News erkennen. Damit soll, so das Bildungsministerium, der "Kampf gegen Demokratie - und Wissenschaftsfeindlichkeit" unterstützt werden. Zusätzlich sollen Kompetenzen im Bereich Coding und Computational Thinking, also den "Vergleich und die Verfeinerung von Algorithmen" sowie deren Übersetzung in Programmiersprachen, erlernt werden. 

Ein weiterer Bereich des geplanten Schulfachs befasst sich mit der ökologischen Problemstellung der Digitalisierung. Hier sollen Schüler und Schülerinnen künftig Probleme der Energie- und Rohstoffe im Zusammenhang mit Digitalisierung erkennen können und Reaktionen ableiten können. Heißt konkret, dass ein umwelt- und klimabewusster Umgang mit digitalen Geräten und dem Internet beigebracht werden soll.

Ein immer größer werdendes Problem in der digitalen Welt sind Verbrechen im Internet. Im Schulfach sollen Schüler für diese Gefahr sensibilisiert werden. Ihnen soll, laut dem Entwurf, vermittelt werden, wie sie "ihre Inhalte und Endgeräte vor Viren bzw. Schadsoftware/Malware" schützen können. 

EU-Aktionsplan für digitale Bildung

Das Pflichtfach folgt laut Ministerium dem Aktionsplan der EU-Kommission für digitale Bildung 2021-2027. Dieser sieht den gesellschaftlichen Ausbau digitaler Kompetenzen und Fertigkeiten vor.

Am Mittwoch ging der Lehrplan offiziell in Begutachtung. Der Stellungsnahmeprozess dauere vier Wochen, erklärt das Ministerium. 

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