Vorschlag von Virologin: Präsenzunterricht nur für schwächere Schüler

CORONA: PULS 24 BüRGERFORUM "FAHRPLAN AUS DER KRISE":  VON LAER
Die Regierung will am Montag über weitere Öffnungsschritte entscheiden, Experten fordern hingegen strengere Maßnahmen. 3.515 Neuinfektionen am Freitag - das ist der diesjährige Höchststand.

„Ganz Europa ist in der dritten Welle, auch wir“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag – nur drei Tage, bevor die Regierung am Montag über weitere Öffnungen entscheiden soll. Klingt, als seien Lockerungen bereits abgesagt und die Schanigärten müssten zubleiben.

Und tatsächlich: „Es wird keiner der Experten dazu raten, mehr aufzumachen, das geben die Zahlen nicht her“, sagt Dorothee von Laer, Professorin für Virologie an der MedUni Innsbruck. Bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen würden wir nicht durchhalten, bis ausreichend Menschen in Österreich geimpft sind, erklärt sie. Schon in etwa drei Wochen drohe die Überlastung des Gesundheitssystems.

Statt über weitere Öffnungsschritte zu beraten, wird die Regierung also darüber nachdenken müssen, wie man gegensteuern kann.

Die zentrale Frage: Kann der Kollaps des Gesundheitssystems ohne einen weiteren harten Lockdown verhindert werden?

An diesem Punkt ist der Blick zurück hilfreich. Geben die bloßen Zahlen Öffnungsschritte her? Nein. Am 16. März 2020 wurde Österreich in den Lockdown geschickt, den ersten 159 Neuinfektionen und drei Todesfälle registrierte man damals. Als das Land nach Ostern erleichtert aus dem Lockdown entlassen wurde, hielt man bei 118 Neuinfektionen, 384 Todesfällen und 243 belegten Intensivbetten.

Und ein Jahr später? Am Freitag wurde der Höchststand an neuen Infektionen des Jahres gemeldet, 3.515. Statistiker berechneten, dass demnächst die 4.000 er Marke fallen könnte.

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