Landtagswahlen: Wo die FPÖ noch Wackelkandidaten hat
Welche Auswirkungen hat die Causa Landbauer auf die nächsten Landtagswahlen? Auch wenn man das in Prozenten noch nicht sagen kann, ist eines gewiss: Bei den blauen Kandidaten in Tirol, Salzburg und Kärnten wird genauer hingesehen. Denn sowohl in Tirol als auch in Salzburg, wo im Februar und April gewählt wird, haben Mitglieder schlagender Verbindungen wieder Konjunktur.
Seit Markus Abzwerger, selbst Mitglied einer Sängerschaft, die Tiroler FPÖ nach der Schlappe 2013 (9,34 Prozent) übernommen hat, ist sie nach rechts gerückt. Abzwergers Funktionäre brachten ihn oft in Erklärungsnot: 2017 landete nach einem Grillfest des Ringes Freiheitlicher Jugendlicher ein Spanferkel-Schädel vor einem türkischen Verein; ein Oberländer Funktionär wurde ausgeschlossen, weil er Hitler auf Facebook zum Geburtstag gratulierte. Zuletzt wurde Martin Hochstöger ausgeschlossen – beim Ex-Präsidenten der Apothekerkammer, der als blaue Personalreserve galt, wurden NS-Devotionalien entdeckt.
Auch die Salzburger FPÖ ist seit dem Rausschmiss von Karl Schnell 2015 wieder Anziehungspunkt für Korporierte. Der Bruch mit Schnell sei eine Zäsur gewesen, sagt Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands: Hinter Landesparteiobfrau Marlene Svazek gehören ihr Stellvertreter Volker Reifenberger und Landesparteisekretär Andreas Hochwimmer derartigen Verbindungen an.
In Kärnten gibt es indes einen Wackelkandidaten anderer Art. Gegen Christian Leyroutz, Klubobmann und Platz drei der Landesliste, wird seit fast zwei Jahren wegen Untreueverdachts ermittelt – es geht um ein 130.000-Euro-Beraterhonorar der Stadtwerke, dem keine entsprechende Leistung gegenüberstehen soll. Abgerechnet wurde etwa ein Essen bei einem Nobelitaliener um 20.000 Euro.
Leyroutz hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Ob es vor der Wahl im März zu einer Entscheidung kommt, ist unklar: Laut Staatsanwaltschaft ist man in der finalen Phase, es gebe jedoch noch keinen Abschlussbericht.
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