Kurz-Vertrauter El Habbassi kandidiert nicht

Jungparlamentarier Asdin El Habbassi
Der Salzburger ÖVP-Abgeordnete Asdin El Habbassi erklärt überraschend, bei der Nationalratswahl im Herbst nicht mehr anzutreten.

Der Salzburger ÖVP-Abgeordnete Asdin El Habbassi kandidiert nicht bei der Nationalratswahl im Herbst. Dies wirkt überraschend, weil der 30-jährige ein enger Vertrauter von Parteichef Sebastian Kurz ist.

"Manchmal entstehen beim Gehen aber auch neue Wege", begründete El Habassi am Montag in einem Facebook-Video seinen Abschied. Er möchte sich im Herbst einer "spannenden, neuen Aufgabe stellen" und sich dort "mit hundert Prozent reinhängen".

Habbassi wirbt gleichzeitig für die "neue Bewegung" und kündigt an, im Wahlkampf aktiv zu sein. Es erleichtere ihm die Entscheidung, dass rund um Kurz "viele klüge Köpfe in den Startlöchern" stünden, "die den Weg der Veränderung vorantreiben werden".

Einziger Muslim im ÖVP-Klub

Der gebürtige Salzburger mit marokkanischen Wurzeln bezeichnet sich selbst als praktizierender und liberaler Moslem, der fünfmal am Tag betet, keinen Alkohol trinkt und den Ramadan einhält. Er war der erste Migrant, der für die ÖVP in den Nationalrat eingezogen ist, und is derzeit der einzige Muslim im ÖVP-Parlamentsklub.

Der studierte Betriebswirt war von 2012 bis 2014 Landesobmann der Jungen Volkspartei Salzburg und ist seit 2012 stellvertretender Bundesobmann. Verwurzelt im ÖAAB, ist El Habbassi seit 2014 Landesobmann in Salzburg. Seit 2013 sitzt El Habbassi im Parlament.

Erneut Muslim im Parlament

Mit dem in der Türkei geborenen Ex-Grünen Efgani Dönmez wird bei der Wahl im Herbst zumindest ein Muslim auf der Bundesliste der "Neuen Volkspartei" vertreten sein. Dönmez, der sich um Integrationsfragen kümmern soll, soll den prominenten fünften Listenplatz bekommen, und wird daher ziemlich sicher in den Nationalrat einziehen.

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