Kurz: "Innenpolitik spielt in meinem Leben kaum noch eine Rolle"

Kurz: "Innenpolitik spielt in meinem Leben kaum noch eine Rolle"
Der Ex-Kanzler schließt eine Rückkehr in die Politik "für immer" aus.

Am kommenden Samstag findet in Graz der Bundesparteitag der Volkspartei statt. Karl Nehammer wird dabei auch formal zum Nachfolger von Sebastian Kurz als ÖVP-Obmann gewählt. Kurz wird in Graz dabei sein, obwohl er sich aus der Politik zurückgezogen hatte, nachdem er im vergangenen Oktober in den Fokus der ÖVP-Korruptionsaffäre geraten war. 

Der Kronenzeitung gab Kurz nun ein langes Interview, in dem er ein politisches Comeback abermals ausschloss. "Das gilt für immer", sagte er. Das politische Geschehen in Österreich interessiert ihn laut eigener Aussage kaum mehr. "Innenpolitik spielt in meinem täglichen Leben eigentlich kaum noch eine Rolle", hielt er fest. Geopolitische Entwicklungen verfolge er hingegen sehr intensiv.

Mit seinem Nachfolger, Karl Nehammer, stehe er im guten Austausch, die beiden verbinde ein freundschaftliches Verhältnis.

Anders sieht das bei seinem Vorgänger, Reinhold Mitterlehner, aus. Ihn hatte Kurz in einem Chat mit dem Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid unter anderem als "Arsch" bezeichnet. Nun wird er Mitterlehner am Parteitag treffen.

Bei Mitterlehner entschuldigen will er sich dort nicht. "Ich glaube, wir sind uns wechselseitig wenig schuldig geblieben. Und genauso, wie ich zu Wolfgang Schüssel, Andreas Khol, Willi Molterer, Sepp Pröll und Michael Spindelegger nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis habe, gibt es halt auch den einen oder anderen, mit dem ich jetzt nicht privat auf einen Kaffee gehen würde", sagte er der Krone.

Ganz klar machte Kurz hingegen einmal mehr seine Sympathie für Ex-ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel. Auf ihn bezog er sich bei der Frage, welchen Rat er der Partei geben wolle. "Wolfgang Schüssel, den ich über alle Maßen schätze, hat einmal gesagt: 'Es braucht keine Zurufe vom Muppet-Balkon.' So wie in fast allen Fragen bin ich auch in dieser Frage mit ihm einer Meinung. Was ich also sicher nicht tun werde, ist, ständig die Innenpolitik zu kommentieren."

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