Trotz Krisen-Sorge geringe Angst vor Job-Verlust

Trotz Krisen-Sorge geringe Angst vor Job-Verlust
Relative Mehrheit legt Geld an, ein Viertel der Österreicher hat nichts zum Sparen.

2008 erfasste sie von den USA ausgehend die ganze Welt. Dass der Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise überwunden ist, glauben selbst jetzt, sechs Jahre später, zwei Drittel der Österreicher noch immer nicht. Das ergibt eine OGM-Umfrage für den KURIER.

Trotz Krisen-Sorge geringe Angst vor Job-Verlust
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Nicht verwunderlich sei das, sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer: "Teils gibt es widersprüchliche Aussagen von Politikern über die Lage. Vor allem aber haben viele Menschen weniger in der Geldbörse als früher – und die Arbeitslosigkeit steigt." Wie haushalten die Bürger angesichts dieser Situation? Verkonsumieren sie das, was sie haben? Oder sorgen sie – trotz niedriger Zinsen – vor? Nur eine Minderheit von 14 Prozent gibt ihr Geld aus; eine relative Mehrheit von 37 Prozent legt es an. "Die Sparneigung ist nach wie vor vorhanden. Die Menge der Mittel sinkt aber", sagt Bachmayer. Am sparfreudigsten sind ÖVP-Sympathisanten (55 %). "Das wird als bürgerliche Tugend erachtet, vom Finanzminister abwärts von der ÖVP gepredigt."

Mehr als ein Viertel der Bürger gibt freilich an, gar nichts zum Ausgeben oder Sparen zu haben. "Der Großteil davon sind Menschen, deren Einkommen für die Lebenshaltung – Wohnen etc. – draufgeht, primär Mindestpensionisten und Alleinerzieherinnen. Es bleibt aber auch solchen mit höherem Einkommen wegen eines höheren Lebensstandards nichts übrig."

"Reiselust ist ungebrochen"

Ist deshalb beim Urlaub Mäßigung angesagt? "Die Reiselust der Österreicher ist ungebrochen", sagt Bachmayer. Eine Mehrheit von 57 Prozent ist diesen Sommer im In- oder Ausland unterwegs. "Vor 20 Jahren waren das lediglich 45 Prozent. Seither ist das stetig gestiegen, verharrt auf hohem Niveau." Nur 14 Prozent lassen sich diesen Urlaub mehr kosten als früheren. Fast zwei Drittel geben dafür gleich viel aus, 20 Prozent weniger als davor. "Die Tendenz ist, kürzer zu urlauben als einst, dadurch weniger auszugeben."

Sicherer Arbeitsplatz

Bemerkenswert: Trotz des Befunds, die Krise sei nicht vorüber, meinen mehr als zwei Drittel der berufstätigen Österreicher, ihr Job sei (sehr) sicher. Nur ein Viertel geht vom Gegenteil aus.

Wie das ob der steigenden Zahl an Arbeitslosen? Nach wie vor sei "diese Quote europaweit eine der geringsten", erläutert Bachmayer. "Dazu kommt ein nach wie vor eng gespanntes soziales Netz in Österreich, puncto Kündigungsschutz. Und auch Selbstbewusstsein – das Wissen um die eigene Qualifikation und Kompetenz."

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