Kritik an Corona-Gästelisten: "Halbherzige Lösung"

Kritik an Corona-Gästelisten: "Halbherzige Lösung"
Maßnahme wäre laut Experten nur sinnvoll, wenn es nur noch mit Personalausweis ins Wirtshaus geht.

Die Regierung plant in einer Gesetzesnovelle eine Verpflichtung für Gastronomen und Veranstalter, Kontaktdaten von Gästen und Besuchern für 28 Tage zu speichern und den Gesundheitsbehörden im Fall eines Covid-19-Verdachts zur Verfügung zu stellen. Doch die Gäste sollen freiwillig entscheiden können, ob sie ihre Daten abgeben oder nicht.

Datenschützer Hans Zeger findet diese Lösung halbherzig und rät Menschen dazu, nichts anzugeben oder bei sozialem Zwang "Max Mustermann" hinzuschreiben. "Ist es jetzt notwendig, dass die Kontaktdaten erhoben werden, oder nicht? Falls ja, dann brauche ich auch eine Nachweispflicht und man soll künftig nur noch mit Personalausweis ins Wirtshaus gehen können", sagt Zeger zum KURIER.

Angst vor Debatte

"Doch die Regierung scheut genau diese Debatte, weil man für so eine Verpflichtung die Verfassung ändern müsste", meint Zeger. "Wenn die Kontaktlisten so wichtig sind, muss sich die Regierung trauen und sagen: Ab sofort gibt es kein anonymes Essen mehr. Alles andere ist halbherzig".

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