Kogler zu Kickls Antikörper-Test: "Halte diesen Vorgang für krank"

Kogler zu Kickls Antikörper-Test: "Halte diesen Vorgang für krank"
Die ÖVP fordert "eidesstattliche Erklärung und eine Bestätigung durch ein öffentliches Spital und einen öffentlichen Notar".

Grünen-Chef Werner Kogler hat am Freitag deutliche Worte für das Vorgehen von FPÖ-Chef Herbert Kickl gefunden. Um zu bestätigen, dass er nicht geimpt ist, hatte dieser einen Bluttest der Öffentlichkeit vorgelegt.

"Ich kann nur erkennen, dass es ein krankes Prinzip ist, wenn man extra stolz drauf ist, ungeimpft zu sein. Und was es umgekehrt für eine Schande sein soll, geimpft zu sein. Ich halte diesen Vorgang für krank", sagte Kogler auf Puls24 zur Causa.

Auch dass der Zeitpunkt - 48 Stunden vor der Landtagswahl in Oberösterreich - nicht zufällig gewählt war, ist sich Kogler sicher. Und: "Wir sehen nur in Oberösterreich, wo die Blauen entsprechen hineinfuhrwerken, wir die niedrigsten Impfquoten haben, die höchsten Infektionszahlen und das spricht ja für sich."
 

Die ÖVP, die in Oberösterreich derzeit mit der FPÖ regiert, hat auf die "persönliche Erklärung" Kickls ebenso scharf reagiert.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer erklärte: "Ich habe immer sehr deutlich gemacht, dass wir eine Koalition für unseren Bereich, für Oberösterreich abgeschlossen haben und in diesen jetzigen sechs Jahren mit der Oberösterreichischen FPÖ auch gut zusammengearbeitet haben. Das ich aber überhaupt nicht einverstanden bin mit einer Art und Weise, wie der FPÖ-Bundesparteichef Politik macht und Politik anlegt und ich so etwas in Oberösterreich auch nicht haben will."

Die Bundespartei geht hingegen auf Kickls Erklärung ein und fordert nun eine „eidesstattliche Erklärung und eine Bestätigung durch ein öffentliches Spital und einen öffentlichen Notar".

Denn: "Irgendein Antikörper-Nachweis und die Aussage eines ehemaligen Kandidaten auf der FPÖ-Liste zur Ärztekammerwahl sind schlicht zu wenig, um die Behauptung zu untermauern, weder geimpft noch genesen zu sein“, teilt der Generalsekretär der neuen Volkspartei, Axel Melchior, in einer Aussendung mit. 

Kickl verleugne nach wie vor die Tatsache, dass es sehr wohl von Bedeutung sei, ob ein Politiker, "der pausenlos gegen die Corona-Impfung schimpft, eine Anti-Impf-Propaganda betreibt und abstruse Verschwörungstheorien verbreitet", in Wahrheit geimpft ist oder nicht, sagt Melchior.

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