Kogler zu Bodenverbrauch: "Am Schluss werden Länder einlenken müssen“

Vizekanzler Werner Kogler übt scharfe Kritik am Beschluss der Länder, vom 2,5 Hektar-Ziel der Regierung bei der Bodenstrategie Abstand zu nehmen.

Jeden Tag verschwinden in Österreich zwölf Hektar Natur. In der Frage, wie viel Boden in Österreich künftig verbaut werden soll, scheinen Regierung und Länder keinen gemeinsamen Nenner finden zu können.  Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kam dazu am Freitagabend in die ZiB2.

Kogler übt scharfe Kritik am Beschluss der Länder, vom 2,5 Hektar-Ziel der Regierung bei der Bodenstrategie Abstand zu nehmen: "Es heißt Land der Äcker und nicht der unnotwendigen Parkplätze", sprach er in der ORF-Sendung von einer "Zeit für Umkehr".

"Sorry Landeshauptleute"

Die Länder hatten sich am Donnerstag für einen Alleingang entschieden und sich mit einer eigenen Strategie vom verbindlichen Ziel eines maximalen 2,5 Hektar-Nettoverbrauchs pro Tag ab 2030 verabschiedet. Auch der Gemeindebund hatte gegen dieses Ziel opponiert.

Besonders beeindruckt zeigt sich Kogler von der Vereinbarung der Länder nicht: "Alle können irgendwas beschließen." Dass die Länder ihrerseits Pläne präsentierten, findet der Vizekanzler zwar nicht schlecht, erwartet aber sichtlich Taten: "Nur weil man den Bahnsteig findet, ist das keine Leistung, sorry Landeshauptleute".

Kogler ist jedoch optimistisch, dass letztlich der Druck von Bevölkerung und Medien ausreichen wird: "Am Schluss werden die Länder einlenken müssen." Denn im Sinne der Bevölkerung könne es nicht so weiter gehen, dass Flächen weiter verwidmet oder sogar betoniert werden.

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