Kindergärten-Ausbau: "Fürchte, dass wir kein Personal finden werden"

Kindergärten-Ausbau: "Fürchte, dass wir kein Personal finden werden"
Der KURIER hat bei Susanna Haas, pädagogische Leiterin bei der St. Nikolaus-Stiftung der Erzdiözese Wien, nachgefragt. Sie managt damit 86 Kindergärten in Wien.

KURIER: Wie sehen Sie den Vorstoß des Kanzlers, als er im diesjährigen ORF-Sommergespräch 4,5 Mrd. Euro für die Lücke in der Kinderbetreuung der 1–3-Jährigen in Aussicht gestellt hat?

Susanna Haas: Grundsätzlich haben wir uns sehr darüber gefreut. Auch in den letzten Monaten gab es immer wieder Aussagen von verschiedenen Politikern, Sozialpartnern und Institutionen und das freut uns, weil schon lange nicht mehr so viel über den Kindergarten gesprochen wurde. Was uns nicht freut ist, dass nur über die Quantität gesprochen wird, also den Ausbau und nicht über die Qualität, die dringend notwendigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen.

Warum spricht der Kanzler nur davon, die Lücke der Ein- bis Dreijährigen schließen zu wollen?

Österreichweit gibt es viel zu wenig Plätze für Kinder unter drei Jahren, diese Altersgruppe braucht noch intensivere Zuwendung  als die über Dreijährigen. D.h. kleinere Gruppen, das beste ausgebildete Personal und einen höheren Fachkraft-Kind-Schlüssel. Darum wurde der Ausbau für die unter Dreijährigen in den letzten Jahren wahrscheinlich auch nicht so forciert – weil er kostenintensiver ist.

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