Kickls Kür mit Schönheitsfehler

Kickls Kür mit Schönheitsfehler
Herbert Kickls Gegner verließen vorzeitig die Präsidiumssitzung. Sie stimmten nicht explizit für ihn, gaben nur ihre Unterstützung bekannt. Kickl sieht sich einstimmig gewählt und ein Feindbild.

Er war sichtlich erleichtert. Sprach davon, dass es für ihn „kein Tag wie andere ist“, er „bewegt“ sei. Sanfte Worte, die man vom Mann für derbe Sprüche nicht kennt. Auch ein Hardliner wie Herbert Kickl scheint nach 25 Jahren in der Politik so etwas wie Emotionen zu haben und sie zu offenbaren.

Alternativen zu Kickl als FPÖ-Parteiobmann existierten nicht – und trotzdem formierte sich innerparteilicher Widerstand gegen seine Kür. Eine „gmahde Wiesn“ war die Sitzung für den 52-jährigen Extremsportler nicht.

Ab 8.00 Uhr Früh warteten Journalisten am Gehsteig im Staub vor der FPÖ-Zentrale, bis gegen 13.30 in den blauen Sitzungsräumen endlich gleichsam „weißer Rauch“ aufstieg, wie Kickl selbst es später bei der Pressekonferenz bezeichnete.

„Habemus Kickl“ – beschied das Parteipräsidium mit Einstimmigkeit. Eine Einstimmigkeit, die allerdings ihre Schönheitsfehler hat.

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