Rechtspopulisten am Plafond

Rechtspopulisten am Plafond
Die AfD hat doch nicht gesiegt, die FPÖ wird mit ihrem Oberkrakeeler noch lange nicht siegen – alles gut, oder nimmt man sie besser ernst?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es kam wie so oft: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, gar ein Platz eins für die AfD ward vor der Wahl in Sachsen-Anhalt an die Wand gemalt – und dann landeten die ungustiösen Rechtsrecken mit einem satten Minus bei gerade 20,8 Prozent, Lichtjahre hinter der CDU.

Die FPÖ – im Moment sogar weit vom Schreckgespenst an der Wand entfernt – kennt das: Wie oft schon wurde ihr eine Sensation zugetraut (= herbeigeschrieben), und am Ende war nix. Nur die Selbstzerstörung der Freiheitlichen nach kurzen Höhenflügen, die folgte wie das Amen im Gebet.

Nun mag man einwenden: Wenn jeder Fünfte in einem ex-ostdeutschen Bundesland eine offen rechtsextreme Bewegung wählt, wenn auch in Österreich das sogenannte Stammwählerpotenzial für eine nun vom politischen Radikalrabauken Kickl geführte Truppe bei 20 Prozent liegt – ist das nicht erschreckend viel? Oder darf trösten, dass die Rechte offenbar an ihren Plafond stößt, nicht nur in Sachsen-Anhalt, wie der Politologe Hajo Funke konstatiert?

Ja überhaupt: Wollten die Rechtspopulisten nicht längst Europa erobern mit einer Allianz von Le Pen bis zur FPÖ? Und sind sie stattdessen mit ihrer durchsichtigen Marktschreierei, ihrer Despoten-Umarmung und ihrer Erfolglosigkeit dort, wo sie Verantwortung übernahmen, nicht glorios gescheitert?

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