Kickl: "FPÖ-Vertrag mit Russland ist totes Papier"

Herbert Kickl.
Der FPÖ-Klubobmann ist anderer Meinung als Parteichef Norbert Hofer und erklärt, warum Straches Ausschluss länger dauert.

Vor fast drei Jahren jubelte der damalige FPÖ-Chef Heinz Christian Strache über einen "Kooperationsvertrag“ mit der Putin-Partei "Einiges Russland“. Ziel war unter anderem die "Erziehung der jungen Generation im Geiste von Patriotismus und Arbeitsfreude". Für FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl ist dieses Abkommen „totes Papier“, wie er in einem Interview im "ORF-Report“ sagte. "Zusammenarbeit mit anderen Parteien ist wichtig, aber in Wahrheit brauchen wir das nicht - wenn man mich fragt“, so Kickl. Die Aktivitäten in Osteuropa habe er nie nachvollziehbar gefunden.

 Anders sieht das Parteiobmann Norbert Hofer, der vor kurzem noch sagte, dass man den Vertrag aufrechterhalten werde.

Auf die Frage, warum der Parteiausschluss Straches so lange brauche, konterte Kickl scharf, das Parteigericht habe Strache anzuhören – das Ausschlussverfahren müsse "sauber ablaufen“. "Ansonsten hätten die Medien – vielleicht auch Sie (zur ORF-Journalistin Susanne Schnabl) – darüber berichtet, dass wir ein Standgericht abgehalten hätten“, sagte der ehemalige Innenminister.

Strache solle vor dem Parteigericht erscheinen, wenn nicht, habe er seine Chance nicht genutzt.

Einige Seitenhiebe auf seinen einstigen Parteichef konnte sich Kickl nicht verkneifen: „Ich gehöre zu jenen, die am meisten enttäuscht sind über das, was in den letzten Monaten passiert ist“, so Kickl, der als langjähriger Generalsekretär der Bundespartei von den Vorgängen in der Wiener Partei und möglichen Malversation unter Strache nichts gewusst haben will. Das sei möglich gewesen, weil „jemand, der solche Malversationen macht, das nicht an die große Glocke hängt“, so Kickl.

An eine mögliche Spaltung der Wiener FPÖ durch eine Strache-Liste glaubt Kickl nicht, es gäbe außer Strache-Unterstützer Karl Baron keinen in Wien, der Strache folgen wolle.

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