Kaiser zu Corona-Ampel: "Die Alternative wäre noch falscher"

Kaiser zu Corona-Ampel: "Die Alternative wäre noch falscher"
Österreichs Bezirke bekommen eine Corona-Ampel. Der Kärntner Landeshauptmann findet den Plan der türkis-grünen Regierung vernünftig, wartet aber noch auf Details.

Grün: Alles in Ordnung.
Gelb: Bitte aufpassen.
Orange: Vorsicht, Gefahr.
Rot: ?

Ein Ampelsystem soll nun helfen, die Corona-Situation in Österreich zu überblicken, in den betroffenen Bezirken soll dann einheitlich vorgegangen werden - je nachdem, welche Farbe die Ampel zeigt. Noch ist aber unklar, was passiert, wenn die Ampel auf Rot steht. Wird dann ein ganzer Bezirk gesperrt?

Auf eine Antwort wartet auch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach der gestrigen Videokonferenz der Landeshauptleute mit ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz.

Leitlinien bis nächste Woche

Dass man damit Experten betraut und das System auf einzelne Bezirke anwendbar wird, findet er prinzipiell gut. Noch sind aber einige Fragen offen, sagt er am Freitag im Ö1-Morgenjournal.

Kommende Woche sollen die Länder einen Leitlinien-Katalog mit 17 Punkten erhalten, er wird derzeit noch von einer Expertenkommission konzipiert.

Fest steht derzeit nur: Anders als in Deutschland, wo es das Ampelsystem bereits gibt, werden in Österreich nicht nur die blanken Infektionszahlen einfließen, sondern auch andere Faktoren: Etwa der Anteil an Infizierten an der gesamten Bezirksbevölkerung sowie die Kapazitäten in den Spitälern.

"Eigenverantwortung ist zurückgegangen"

"Es ist vernünftig, wenn man sichtbar macht, wo besondere Vorsichtsmaßnahmen anzuwenden sind", sagt Kaiser. Er sieht, dass durch die Lockerungen der bundesweiten Corona-Maßnahmen die Eigenverantwortung zurückgegangen sei - auch bzw. vor allem in der Gastronomie und bei den Touristen.

In Kärnten will man an Hotspots gegensteuern: Seit heute, Freitag, muss in Velden aber auch an anderen Orten am Wörthersee, Faaker See oder Klopeiner See abends im öffentlichen Raum ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

"Alles andere unberührt lassen"

Zurück zur Corona-Ampel: Diese soll, wie gesagt, nicht für das ganze Bundesland, sondern für einzelne Bezirke, also möglichst kleinteilig, gelten. In der Praxis könnte das heißen, dass wegen der Bezirksgrenzen auf der einen Straßenseite eine Maskenpflicht gilt, und auf der anderen Seite nicht. Ist das sinnvoll?

Durchaus, meint der Kärntner Landeshauptmann: "Die andere Variante hieße, dass, wenn igendwo in Wien oder Kärnten etwas passiert, im ganzen Bundesgebiet Maßnahmen eingeleitet werden, die vielleicht überbordend sind. Das wäre der noch falschere Weg."

Die Österreicher müssten sich auf die Existenz des Coronavirus einstellen und lernen, damit zu leben. "Dort, wo es überschaubar ist, sollte man die Maßnahmen wirken lassen, und alles sollte unberührt bleiben."

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