Kaiser über Astra Zeneca: "Ist hier jemand betrogen worden?'"

Der Kärntner Landeshauptmann zeigt sich verärgert über die reduzierten Lieferungmengen des Impfstoffherstellers.

Der britische Impfstoffhersteller AstraZeneca hat angekündigt, bis Ende März statt 80 nur 31 Millionen Dosen an die EU liefern zu wollen. Der Hersteller behauptet, es gebe ein Produktionsproblem.

In der ZiB2 war am Dienstagabend der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zu Gast. Er glaubt der Version von Astra Zeneca offenbar nicht, weil die Aktien des Herstellers trotz allem steigen: "Es ist legitim zu fragen: Ist hier jemand betrogen worden? Gibt es keine Pönalzahlungen, wenn das, was vertraglich ausgemacht und gesichert wurde, nicht da ist?"

"Herber Rückschlag"

Die Impfstoff-Knappheit führt auch dazu, dass es in Kärnten in den kommenden beiden Wochen keine Erstimpfungen mehr geben dürfte. Kaiser zeigte sich verärgert: Man würde für die Impfung Werbung machen, Impfungen versprechen und "dann erleben wir einen herben Rückschlag". Das bekämen nun alle Landespolitiker und Menschen zu spüren, die für die Impfung eingetreten seien und "in der Nähe der Bevölkerung sind".

38.000 bis 39.000 Tausend Personen könne man – Stand jetzt – im ersten Quartal impfen. Man könne nur deutlich weniger Erst- und Zweitimpfungen durchführen als geplant, so Kaiser. "Ich hoffe, dass es noch mehr wird, dass andere Lieferungen anderer Anbieter vorgezogen werden."

Kaiser spricht sich dafür aus, Psychologen und Soziologen in die Krisenstäbe der Bundesregierung zu holen. Man müsse bei Maßnahmen sämtliche Folgewirkungen abwägen: "Ich weiß, dass wir bei vielen Maßnahmen, die geschehen, weit von der Lebenspraxis der Menschen entfernt sind."

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