Justiz im Kampf gegen Korruption: Ein schweres Vermächtnis

Justiz im Kampf gegen Korruption: Ein schweres Vermächtnis
Die grüne Ministerin Alma Zadić baut wegen andauernder Turbulenzen ihr Ressort um. Der Vorwurf, die Politik nehme Einfluss auf die Justiz, ist nicht neu – schon ihre Vorgänger hatten damit zu kämpfen.

Reformer, Humanist, Visionär. Was Christian Broda auch war: Ein Meister darin, seine Staatsanwälte mit Weisungen zu zermürben. Alleine 15 davon soll der SPÖ-Minister im Verfahren um den AKH-Bauskandal gegeben und so Parteifreunde geschützt haben.

Vier Jahrzehnte später sitzt die grüne Justizministerin Alma Zadić im holzvertäfelten Büro Brodas im Palais Trautson – mit dem erklärten Ziel, die Strafverfolgung zu stärken, sie unabhängiger zu machen und jeden Verdacht der politischen Einflussnahme zu beseitigen.

Es ist ein Versuch, und der erste Schritt sieht aktuell so aus: Zadić will die Sektion Strafrecht des umstrittenen Chefs Christian Pilnacek aufteilen.

Der Bereich Straflegistik, der Gesetze konzipiert und dazu in engem Austausch mit Politikern und Wirtschaftsvertretern ist, soll vom Bereich Einzelstrafsachen, wo immer wieder eben jene Politiker und Wirtschaftsvertreter unter Verdacht stehen, getrennt werden. Zadić will für „klare Verhältnisse“ sorgen.

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