Verkehrsplaner: „Je attraktiver die Straße, desto mehr wird gefahren“

Verkehrsplaner: „Je attraktiver die Straße, desto mehr wird gefahren“
Angebot erzeugt Nachfrage, erklärt Verkehrsplaner Günter Emberger – die Politik sei aber „lernresistent“.

Günter Emberger ist Leiter des Forschungsbereichs für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der Technischen Universität Wien (TU).

KURIER: Bedeuten mehr Straßen automatisch mehr Verkehr – oder entlasten neue Straßen die alten?

Günter Emberger: Wenn Sie Infrastruktur bauen, wird sie genutzt. Mehr Straßen erzeugen mehr Straßenverkehr. Mehr öffentliche Verkehrsmittel erzeugen mehr Öffi-Verkehr. Man nennt das induzierten Verkehr – Angebot erzeugt Nachfrage.

Sind die Menschen dann auch mehr unterwegs?

Nein, die Wegeanzahl und die Wegdauer sind seit Jahren relativ konstant. Die Österreicher haben im Schnitt 3,3 Wege pro Tag und sind ca. 85 Minuten unterwegs. Was sich verändert hat, ist das verwendete Verkehrsmittel und damit die Weglänge. Die Längen werden immer häufiger mit dem Auto zurückgelegt.

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