"Ich hab dich lieb!": Chatten mit Heinz-Christian Strache

"Ich hab dich lieb!": Chatten mit Heinz-Christian Strache
Prozess: Postenschacher-Vorwurf gegen den Ex-Vizekanzler. Er sitzt mit Unternehmer Siegfried Stieglitz auf der Anklagebank.

Heinz-Christian Strache ist kurz angebunden. "Ich bin guter Dinge, meine Unschuld beweisen zu können", spricht er Dienstagvormittag leise in die Mikros und sucht das Weite.

Das Weite liegt allerdings nahe. Strache nimmt als Angeklagter im großen Schwurgerichtssaal im Wiener Landesgericht Platz. Ein kurzes Nicken in Richtung der zahlreichen Zuhörer, dann rückt er sich die Brille zurecht und macht sich eifrig Notizen, als die Staatsanwältin ihren Strafantrag ausführt.

Einladung nach Dubai

Dem ehemaligen FPÖ-Vizekanzler wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Neben ihm hat Siegfried Stieglitz, Unternehmer aus Oberösterreich, Platz genommen. Laut Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft kommt ihm die Rolle des Bestechers zu. So soll Stieglitz 10.000 Euro an den FPÖ-nahen Verein "Austria in Motion" gespendet haben – für seine Bestellung zum Asfinag-Aufsichtsrat. Auch eine teure Einladung zum Essen und nach Dubai (die allerdings nicht angetreten wurde) sind Thema.

"Waren die beiden ziemlich beste Freunde oder ging es um eine von Geltungsdrang, Machtspielen und Eitelkeit getragene Zweckgemeinschaft?", fragt die Staatsanwältin. Sie ist von Letzterem überzeugt. Und beruft sich dabei vor allem auf gesicherte Handychats.

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