Hofer fordert: Keine Türken mehr einbürgern - vorerst

Norbert Hofer
Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien stößt dem FPÖ-Chef sauer auf. Er fordert drastische Maßnahmen.

Österreich hat sich 1955 zu immerwährender Neutralität verpflichtet. Für den FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer ist das offenbar kein Grund, sich lautstark in Konflikte im Ausland einzumischen - und eine Forderung zu erheben, die sämtlichen Diskriminierungsgesetzen widersprechen dürfte.

Via Aussendung forderte Hofer am Sonntag in einem ersten Schritt das Militärbündnis NATO dazu auf, die Türkei auszuschließen: "Die Türkei geht auf jene Menschen los, die tapfer gegen den sogenannten "Islamischen Staat" gekämpft hat – und die Welt steht daneben und sieht tatenlos zu", meint Hofer. Das Verhalten der Türkei lasse keine "andere Konsequenz" zu, so Hofer. US-Präsident Donald Trump und andere Rädelsführer der NATO haben bisher nicht auf die Forderung Hofers reagiert - dem Chef der drittgrößten Partei im Staatsgebiet von Nicht-NATO-Mitglied Österreich.

Schluss mit den Staatsbürgerschaften

Hofer geht allerdings noch einen Schritt weiter und fordert auch innenpolitische Konsequenzen: "Österreich muss ebenfalls reagieren und in einem ersten Schritt die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Türken aussetzen." Gleichzeitig schlägt Hofer Alarm und warnt vor einem neuen "beispiellosen Flüchtlingssturm", wie im Jahr 2015.

In Nordsyrien sind aufgrund der türkischen Offensive derzeit laut UN-Schätzungen 130.000 Menschen auf der Flucht. 400.000 Menschen sollen aktuell auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Hofer hofft nun auf Trump: Europa müsse "Druck auf die USA ausüben, damit die Vereinigten Staaten ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen".

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