Hinter den Kulissen des Impf-Streits zwischen Türkis und Grün

Hinter den Kulissen des Impf-Streits zwischen Türkis und Grün
Impf-Koordinator Clemens Martin Auer geht, zwischen Kanzler Kurz und Minister Anschober scheinen die Wogen damit geglättet. Türkis-Grün hat eine harte Woche hinter sich.

Zwei Tage lang haben die Grünen eisern geschwiegen, die Watschen ihres Koalitionspartners eingesteckt. Montagfrüh, als Gesundheitsminister Rudolf Anschober aus dem Krankenstand zurückgekehrt ist, die Überraschung:

Clemens Martin Auer, Impf-Koordinator, zieht sich zurück. Generalsekretärin Ines Stilling bleibt. Für beide Spitzenbeamte im grünen Gesundheitsministerium hatte die ÖVP am Wochenende die Suspendierung gefordert.

Wie es dazu kam? Die Chronologie einer harten Woche bei Türkis-Grün:

  • Montag, 8. März

Kanzler Sebastian Kurz war in der Vorwoche mit seiner dänischen Amtskollegin Mette Frederiksen in Israel. Sie hat ihm erzählt, dass Dänemark bald seine Bevölkerung durchgeimpft haben wird. Wie kann das sein, da doch alle EU-Länder nach einem Bevölkerungsschlüssel gleichmäßig mit Impfdosen versorgt werden sollten? Kurz lässt in seinem Kabinett nachrechnen, kommt auf eine Lücke. Manche Länder - darunter eben Dänemark oder Malta - haben aktuell viel mehr, als ihnen per Quote zustünde. Kurz konfrontiert Anschober damit, dieser will in seinem Ressort nachforschen.

  • Dienstag, 9. März

Anschober sagt überraschend eine Pressekonferenz zum Thema Impfstoffe ab, lässt sich im Spital durchchecken. Gerüchte, der 60-Jährige, der vor einigen Jahren im Burn-out war, könnte einen Rückfall haben, weist sein Büro zurück: Er habe einen grippalen Infekt übergangen und müsse sich nun erholen.

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