Grüne: Gewessler ist Koglers neue Stellvertreterin

Grüne: Gewessler ist Koglers neue Stellvertreterin
Stefan Kaineder wurde vom Bundesvorstand der Grünen als zweiter Stellvertreter wiedergewählt.

Die Bundesvorstand der Grünen hat Leonore Gewessler am Freitag einstimmig zur neuen Stellvertreterin von Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler gewählt. Gewessler beerbt in dieser Funktion Nationalratsabgeordnete Nina Tomaselli. Die Fraktionssprecherin der Grünen im ÖVP-U-Ausschuss will sich künftig vermehrt auf ihre aktuelle Arbeit konzentrieren.

Als zweiter Stellvertreter Koglers wurde zudem der Oberösterreichische Landesrat Stefan Kaineder wiedergewählt - ebenfalls einstimmig.

"Erfolgsverdächtig"

Die Grünen hätten auch in den Bundesländern engagierte, kompetente und "erfolgsverdächtige" Spitzenvertreter, betonte Kogler. Er sei zudem zuversichtlich, dass die türkis-blaue Landesregierung in Oberösterreich - Kogler sprach von einem "Relikt" - bald Geschichte sei.

Im Kampf gegen den Klimawandel seien die Grünen ganz klarer Vorreiter in Österreich, so Kogler. "Wer einmal Tempo vorlegt, dass sind schon die Grünen. Die Bremser sitzen schon woanders." 2014, bei der Annexion der Krim, hätte es jeden Anlass gegeben, sich von der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen. "Alle anderen Regierungen haben diese Karre in den Dreck gefahren. Wer zieht ihn raus? Es sind die Grünen, es ist Leonore Gewessler."

"Niemand ist gelassen"

Es sei ein "unglaublich schönes Gefühl", als Stellvertreterin gewählt worden zu sein, sagte Gewessler. Sie freue sich sehr auf die nächsten drei Jahre in dieser Konstellation. Sie wolle und werde die Verantwortung wahrnehmen, mit Mut und Demut.

Die Grünen seien bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, den Kraftakt zu stemmen und die Energiewende zu schaffen, sagte Gewessler. Die Lehre aus dem Krieg laute: "Wir müssen aus fossiler Energie und der Abhängigkeit von Putin raus." Das werde aber Jahre dauern, bekräftigte Gewessler einmal mehr. Dass Putin den Gashahn komplett abdreht, schloss sie nicht aus. "Wir müssen uns auf alle Szenarien vorbereiten, auch auf einen totalen Stopp." Dass Österreich im Gegensatz zu Deutschland gelassen auf die reduzierten Gaslieferungen reagieren würde, stellte Gewessler in Abrede. "Niemand in diesem Land ist gelassen. Wir sind uns des Ernstes der Lage bewusst und wir arbeiten daran, bestmöglich aus dieser Krise zu kommen", sagte die Ministerin. Sie betonte gleichzeitig, dass die Situation in Deutschland eine andere sei. Österreichs habe andere Kriterien für das Auslösen der Alarmstufe, nämlich die Gasliefermengen und die Einspeicherungen. Beides sei so, dass kein Alarm ausgelöst werden müsse. Aber die Situation werde "laufend überwacht und kann sich kurzfristig ändern".

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