Grüne Ernst-Dziedzic will in Türkei angeklagte Wienerin unterstützen

Grüne Ernst-Dziedzic will in Türkei angeklagte Wienerin unterstützen
Der Freizeitpädagogin aus Wien wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Terrorpropaganda vorgeworfen.

Die Grünen wollen den am Donnerstag in der Türkei beginnenden Prozess gegen die Wiener Pädagogin Mülkiye Lacin genau beobachten. Die stellvertretende Klubobfrau der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, betonte am Mittwoch in einer Aussendung, die Angeklagte dabei zu unterstützen, ihre Rechte wahrzunehmen.

"Ich werde mit Außenminister (Alexander) Schallenberg (ÖVP) das Gespräch suchen, um Frau Lacin den bestmöglichen konsularischen Schutz zukommen zu lassen. Wir können nicht zulassen, wenn eine womöglich schuldlose österreichische Staatsbürgerin in die Mühlen einer Justiz gerät, die sich als verlängerter Arm einer autoritären Politik begreift", erklärte Ernst-Dziedzic. "Aufgrund ähnlich gelagerter Fälle wie z.B. dem von Max Zirngast wissen wir, dass in der Türkei oft willkürlich Anklage gegen vermeintliche RegimegegnerInnen erhoben wird."

Der Freizeitpädagogin aus Wien wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Terrorpropaganda vorgeworfen, da sie sich in einem kurdischen Kulturverein engagiert und Lieder in kurdischer Sprache gepostet hatte. Lacin war 1984 von der Türkei nach Österreich ausgewandert und arbeitete in einer Schule in Wien-Brigittenau. Während ihres Urlaubs wurde sie am 17. Juli 2019 von einer Sondereinheit der türkischen Polizei an ihrem Ferienort in der Türkei aufgesucht und für 24 Stunden festgenommen. Seither darf sie nicht aus der Türkei ausreisen und sitzt im Land fest.

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