Gesundheitskasse: Wer ist schuld am Mega-Minus?

Gesundheitskasse: Wer ist schuld am Mega-Minus?
Der neuen ÖGK fehlt sehr viel Geld. Der KURIER erklärt, warum. Der Minister lädt zum runden Tisch.

Seit Jahresbeginn gibt es die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Sie ist aus der Fusion der Gebietskrankenkassen entstanden und war vom ersten Tag an Schauplatz bzw. Gegenstand erbitterter politischer Kämpfe und Verfahren bis zum Höchstgericht.

Das Erbe dieses türkis-blauen Prestigeprojekts schlägt dem neuen grünen Sozialminister Rudolf Anschober auf den Magen. Denn anstatt der erhofften Ersparnis von einer Milliarde Euro („Patientenmilliarde“) wird in der neuen ÖGK bis 2024 ein Defizit von in Summe 1,7 Milliarden Euro erwartet. Die Gewerkschaft fürchtet deshalb, dass Selbstbehalte beim Arztbesuch oder Leistungskürzungen kommen, sprich: Dass sich die „Patienten die Milliarde selbst zahlen können“.

Anschober muss rasch die Wogen glätten und lädt für Mittwochabend zu einem runden Tisch. „Derzeit versuchen wir mit einem Kassasturz Transparenz zu schaffen“, sagt der Minister.

Die ist bitter nötig. Seit Tagen streiten Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wer für das Milliarden-Defizit verantwortlich ist. Waren es die „roten Kassen“ und überteuerten Ärzte-Verträge der früheren Wiener Gebietskrankenkasse – wie die Arbeitgeber behaupten? Oder war es eine politisch erwünschte Aushungerungstaktik der Arbeitgeber – wie die Gewerkschaft meint?

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