Verein „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ mangels Vorstand vor Auflösung
Ein Wahlvorschlag für den Vorstand des Gedenkvereins „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ hatte im Februar für Aufregung gesorgt: Neben dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und anderen oö. Politikern fand sich auch der Name des Welser Bürgermeisters Andreas Rabl (FPÖ) auf der Liste.
Die Politiker hatten allerdings überhaupt nur kandidiert, weil der alte Vorstand des in Linz ansässigen Vereins nach 20 Jahren nicht mehr kandidieren wollte und es so aussah, als gäbe es keine Nachfolger. Es ging also um den Fortbestand des Vereins. Nach Protesten der Israelitischen Kultusgemeinde, des Mauthausen-Komitees und auch seitens der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte gegen eine Kandidatur eines FPÖ-Politikers zog die Liste Luger ihre Kandidatur zurück; zumal bekannt geworden war, dass es ohnedies noch eine weitere Liste gebe, von der die Luger/Rabl-Liste aber ursprünglich nichts gewusst hatte. Rabl, der selbst Mitglied des Freunde-Vereins ist, hatte die Kritik an seiner Kandidatur zurückgewiesen und war darin auch von Luger unterstützt worden.
Morgen, Mittwoch, sollte in der Generalversammlung der neue Vorstand gewählt werden. Doch im Einladungsschreiben, das dem KURIER vorliegt, ist nun davon die Rede, dass die verbliebene Wahlliste „ihre Kandidatur zurückziehen muss“; es gebe „Bedenken zur Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt“ seitens des Dienstgebers von Kandidaten. Konkret geht es, wie der KURIER erfuhr, um die Listenerste, die als Beamtin im Bundeskanzleramt arbeitet, weswegen man offenbar Probleme wegen allfälliger Förderung/Unterstützung des Vereins durch das BKA sieht. Die Tagesordnung der Generalversammlung wurde daher um den Punkt „Abstimmung über die Vereinsauflösung“ erweitert. Eine Neugründung steht im Raum.
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