FPÖ legt Straches Facebook-Seite mit 800.000 Fans still
Am späten Freitagabend fand der Streit um die offizielle Facebook-Seite von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein Ende. Die mit ihren knapp 800.000 Fans für die Partei enorm wichtige Seite wurde demnach am Samstag um 00:00 Uhr stillgelegt. Das gab die FPÖ offiziell bekannt.
Lange Zeit war ungewiss, wer Anspruch wie Zugriff auf die Facebook-Seite „HC Strache“ und damit knapp 800.000 Follower hat: die FPÖ oder das seit 1. Oktober suspendierte, einfache Parteimitglied Heinz-Christian Strache.
"Die FPÖ kommt der Aufforderung ihres ehemaligen Obmannes zur Respektierung seiner Namens- und Persönlichkeitsrechte nach und wird die „HC Strache“-Fanseite auf Facebook sowie weitere Soziale-Medien-Seiten, die Straches Persönlichkeitsrechte verletzen würden, heute um Mitternacht stilllegen", heißt es vonseiten der Partei.
Der Entscheidung war ein langer, teils öffentlich ausgetragener Streit um die Namens- und Administrationsrechte der Seite vorausgegangen.
Die Partei verliert somit die für Kommunikation und Medienarbeit wesentlichen „HC Strache“-Facebook-Follower. Zum Leidwesen der FPÖ, die allein im vergangenen Jahr dem Vernehmen nach mehr als 700.000 Euro in die Seite investiert haben soll. Vom monatlichen und vielfach kritisierten wie diskutierten Gehalt (9.500 Euro) für Philippa Strache für Social-Media-Aufgaben – auch für eben diese Seite – ganz zu schweigen.
"Der Aufforderung von Ex-Parteichef Strache, ihm die alleinigen Administratorenrechte zu übertragen, kann die FPÖ aus rechtlichen Gründen nicht nachkommen, denn die Seiten wurden unter Einsatz von Mitteln – sowohl finanziell als auch personell – durch die FPÖ aufgebaut und betrieben", heißt es dazu am Freitagabend.
Der Anwalt des Ex-FPÖ-Chefs hatte der Partei bis Freitag eine Frist gesetzt, Strache wieder den Zugang zur Seite zu ermöglichen. Doch diese Frist ist bis dato ohne Konsequenzen verstrichen. "Die Juristen beschäftigen sich damit", hieß es auf KURIER-Nachfrage fast wortident aus der FPÖ wie aus dem Umfeld von Strache selbst.
Der Ex-FP-Chef wollte mit allen Mitteln erwirken, dass er wieder vollen Zugriff auf die nach ihm benannte Seite hätte. „Meine Facebook-Seite, meinen Namen, meine Fotos, meine Marke, meine individuellen Persönlichkeitsrechte […] kann mir niemand widerrechtlich entziehen“, war er sich sicher.
Gewiss war indes nur, dass die FPÖ mit der Strache-Seite nicht viel machen konnte. Jedenfalls nicht das, was sie wollte: nämlich die FPÖ-Facebook-Seite (knapp 133.000 Follower) mit jener von „HC Strache“ (knapp 800.000 Follower) zu fusionieren. Der US-Konzern Facebook hatte den Freiheitlichen einen Strich durch die Rechnung gemacht und eine Zusammenlegung untersagt.
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