Frauen verdienen fast so viel wie Männer - wenn sie keine Kinder haben

Frauen verdienen fast so viel wie Männer - wenn sie keine Kinder haben
Agenda-Austria-Studie stellte einen "motherhood pay gap" fest: Die Diskriminierung hängt hauptsächlich an der Mutterschaft. SPÖ will neues "Halbe-Halbe"-Modell.

Im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März sind die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen wieder in aller Munde. Die Agenda Austria, ein wirtschaftsliberales Institut, überrascht mit einer neuen These:

Frauen verdienen heute gar nicht so viel weniger als Männer. Erst wenn sie Kinder haben, tritt die finanzielle Diskriminierung ein. Die Studienautorin Monika Köppl-Turyna sagt, der "gender pay gap" sei in Wahrheit ein "motherhood pay gap".

Viele Faktoren, die zur Gehaltsschere geführt haben, wurden durch die Politik mittlerweile behoben - so seien Frauen heute besser ausgebildet und immer häufiger in "Männerdomänen" beschäftigt, sagt die Agenda-Austria-Ökonomin.

So gesehen ist das ein Erfolg der Frauenpolitik. Der Misserfolg ist, dass es noch immer keine Lösungen in punkto Familienplanung gibt. Da sind uns skandinavische Länder weit voraus.

Väter in Karenz hätten ähnliche Probleme

Laut Berechnungen der Agenda Austria verdient eine Mutter selbst zehn Jahre nach der Karenz nur etwa 70 Prozent des Gehalts einer kinderlos gebliebenen Beschäftigten (siehe Grafik).

Anzumerken ist dabei aber, dass die Berechnungen nicht den Bevölkerungsdurchschnitt abbilden - das Ergebnis trifft mit statistischer Korrektur auf Frauen zu, die im gebärfähigen Alter sind, betont Autorin Köppl-Turyna.

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