Blauer Besuch beim russischen Bären

Gruppenbild mit Dame: Karlsböck, Strache und Hübner mit einer Vertreterin der russischen Freundschaftsgruppe.
Der FPÖ-Chef ist wieder in Moskau – man wolle "vertrauensbildende Maßnahmen" setzen.

Das Timing? Nun ja, das war nicht ideal. Just einen Tag nachdem publik wurde, dass der befreundete "Front National" von einer russischen Bank einen Neun-Millionen-Euro-Kredit bekommen hat, fütterten die Freiheitlichen die Sozialen Netzwerke mit Russland-Fotos. Auf ihnen zu sehen: Parteichef Heinz-Christian Strache in einem Hotel im kühlen Moskau.

Gemeinsam mit den Mandataren Andreas Karlsböck und Johannes Hübner sowie dem Russland-affinen Wiener John Gudenus weilt der FPÖ-Boss derzeit im Osten.

Der Kreml hat zu einer Diskussion geladen, man will die "Vertrauenskrise in Europa" überwinden.

Blauer Besuch beim russischen Bären
Strache in Moskau
Was die Besetzung angeht, ließ sich Russland nicht lumpen: Der stellvertretende Chef der Staatsduma war da, Außenminister Sergej Lawrow hatte sich angesagt, und weil vor Ort auch der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, Moskau ordentlich eingeheizt haben soll, kann man schwerlich sagen, da hätten sich nur Obskuranten getroffen. Umso mehr blieb die Frage: Was machen die Freiheitlichen, also die Oppositionspartei eines kleinen EU-Staates, bei dieser Veranstaltung? Hofiert man Moskau, um, wie SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos argwöhnt, reichlich "Rubel" für die Parteikasse zu lukrieren? "Unsinn", sagt Andreas Karlsböck dem KURIER. "Wir bekommen weder Spenden noch Kredite.

"Was ist dann der Sinn der Reise? Was wollen die Blauen im fernen Russland? "Wir tun, was man als Parlamentarier eines neutralen Landes in einer krisenhaften Situation tun muss: Wir halten Kommunikationskanäle offen, versuchen zu vermitteln."Das klingt fast anmaßend, zumal weder die anderen Parlamentsfraktionen noch der Außenminister in die außenpolitischen Überlegungen der Blauen eingeweiht worden sind. Strache und die Seinen beeindruckt das beschränkt. "Wir wollen nicht eine bessere Außenpolitik als das Außenamt machen", sagt Karlsböck. "Aber wenn man vertrauensbildende Maßnahmen setzen kann, dann muss man das einfach tun.",

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