FPK verschenkte Uhren um 300.000 Euro

Kärntens frühere
Regierung kommt nicht aus den Schlagzeilen. Ex-Finanzlandesrat Harald Dobernig gab bekanntlich Hunderttausende Euro für diffuse Werbemittel aus – etwa USB-Sticks, Adventkalender und ein Muttertagskonzert (mehr dazu hier). Wie das Format berichtet, sollen die FPK-Regierungsmitglieder von 2010 bis 2012 auch rund 15.000 Uhren um insgesamt etwas mehr als 300.000 Euro geordert haben.
Konkret sollen 2.959 Jacques-Lemans-Chronometer um rund 86.100 Euro sowie 12.005 Hirsch-Uhren um rund 215.100 Euro angeschafft worden sein - die Preise pro Stück bewegten sich zwischen 17,90 Euro und 129 Euro. Bezahlt wurden die Rechnungen demnach von diversen Abteilungen im Amt der Landesregierung.
So soll beispielsweise der damalige Vize-Landeshauptmann Uwe Scheuch im Sommer 2010 200 Chronographen um rund 19.100 Euro bestellt haben, Dobernig im Juni 2012 100 Taschenuhren mit einer Gesamtrechnung von rund 6.650 Euro.
Ragger: "Werbung für das Land"
Vom Büro des Soziallandesrates Christian Ragger - er ist der einzige, der immer noch der Landesregierung angehört - wurden jeweils 500 Armbanduhren für die "Jugendwohlfahrt" (12.300 Euro), für die "Behindertenhilfe" (12.600 Euro) und für "Pflegeheime" (14.940 Euro) bezahlt.

Ragger nannte den aktuellen Bericht "Effekthascherei", er habe seine Werbeausgaben bereits offengelegt. Außerdem sei auf Antrag der Blauen bereits der Landesrechnungshof beauftragt worden, die Werbemittel aller Regierungsmitglieder seit 2004 zu prüfen.
Obernosterer: "Zum Kotzen"
Etwas anders sieht das der Kärntner ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer: "Die Beweise für den hemmungs- und bodenlosen Umgang dieser Freiheitlichen mit dem Steuergeld werden täglich mehr und es ist zum Kotzen, wenn für die Selbstdarstellung sogar die Jugendwohlfahrt, die Behindertenhilfe und die Pflege herhalten mussten. Diese Freiheitlichen haben jede Daseinsberechtigung verloren."
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