Kärntner Druckerei erneut pleite

ARCHIV?- Hängend laufen frisch gedruckte Exemplare der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in der Frankfurter Societäts-Druckerei in Mörfelden-Walldorf an Bändern zur Verpackung (Foto vom 17.03.2003). Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Gewerkschaft ver.di haben den Gehaltstarifvertrag für die 14 000 Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen fristgemäß zum 31. Juli 2010 gekündigt.Foto: Frank Rumpenhorst +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Klagenfurter Druckerei a-Print hat laut KSV1870 rund 12,94 Mio. Euro Schulden.

Im Oktober 2010 hat die a-Print Bogen- und Rollenoffset Druck GmbH um Alfred Annawitt die Assets der insolventen Kärntner Druck- und VerlagsgmbH, besser bekannt als frühere Druckerei der Kärntner Tageszeitung, aus einem Konkurs herausgekauft. Doch die Rechnung der Nachfolgefirma ging laut Barbara Wiesler-Hofer vom KSV1870 nicht auf. Am Donnerstag wurde der Konkurs über die neue Druckerei am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. 47 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Schulden und Vermögen

Laut KSV1870 hat der Betrieb 12,94 Millionen Euro Schulden, davon 9,9 Millionen Euro bei Bank Austria und der Steiermärkischen Sparkasse sowie 1,09 Millionen Euro bei Lieferanten. Das Vermögen wird mit einem Verkehrswert von 10,87 Millionen Euro beziffert, aber aufgrund der Verpfändung der Liegenschaft und der Maschinen beträgt das freie Vermögen nur 660.000 Euro.

„Das strategische Konzept für den Zeitraum 2010 bis 2014 ging vom Aufbau der einzigen Rollenoffsetdruckerei für hoch auflagige Prospekte und Magazine im Süden Österreichs aus“, heißt es im Insolvenzantrag. „Dafür wurde ein Investitionsprogramm mit Anschaffung einer „48-Seitenrollen-Offsetmaschine" im Umfang von neun Millionen Euro aufgestellt, dass mit langfristigen Investitionskrediten bei der Bank Austria im Umfang von 7,725 Millionen Euro, AWS-Garantien in Höhe von 4,4 Millionen Euro und des KWF mit 980.000 Euro großteils finanziert wurde.“ In Wien wurde dafür sogar das Verkaufsbüro ausgebaut.

„Trotz verstärkter Marktanstrengungen gelang es nicht, größere Rollenoffsetkunden im Retail- und Verlagsbereich im Großraum Wien im geplanten Umfang zu gewinnen“, heißt es im Antrag weiter. „Die Gründe dafür waren von der Antragstellerin offenbar unterschätzte Preisreaktionen der vier inländischen Mitbewerber, sowie verstärkte Auftragsverlagerungen an preisaggressive Mitbewerber im angrenzenden Ausland (Ungarn, Tschechien, Slowakei und Kroatien).

Am 13. Juni wurden noch mit den Banken die Schieflage besprochen, vier Tage später soll die Steiermärkische Sparkasse die Kredite fällig gestellt haben.

Die Geschäftsführung verhandelt derzeit mit zwei potenziellen strategischen Partnern über einen Einstieg.

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