Fokus Digitalisierung: Schramböck baut Wirtschaftsministerium um

Das Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort bekommt mit 2019 eine neue Struktur.

Das Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort bekommt mit 2019 eine neue Struktur. Es ist die erste umfassende Neuorganisation des Wirtschaftsressorts seit 16 Jahren, die letzte größere wurde unter dem früheren Minister Martin Bartenstein (ÖVP) durchgeführt. Der steirische Unternehmer und Langzeitminister war bis Dezember 2008 im Amt.

Kurios: Die seinerzeit unter Schwarz-Blau I und Bartenstein erdachte Matrix-Organisation für das altehrwürdige Haus am Wiener Stubenring wird nun unter Türkis-Blau und der Tiroler Ministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wieder aufgegeben.

„Die externen Berater verstehen eben ihr Geschäft. Sie verkaufen alle paar Jahre die alten Konzepte als neue Ware“, ätzt ein Kenner des Hauses, der der Reorganisation eher kritisch gegenübersteht. Mit ein Grund: Der Neuorganisation des Ministeriums fallen viele „Altgediente“ zum Opfer, nicht wenige Top-Jobs werden neu ausgeschrieben oder intern nach- und neubesetzt.

Fix ist: Die neue Struktur soll mit Jahresbeginn 2019 in Kraft treten, die Personalvertretung habe „einstimmig“ zugestimmt, heißt es aus Schramböcks Kabinett.

Fachkräfte holen

Ziel sei ein schlankes, modern aufgestelltes Ministerium ohne Doppelgleisigkeiten. Das wurde allein dadurch erreicht, dass aus dem Wirtschaftsministerium wichtige Agenden wie Tourismus, Energie und Wissenschaft mit dem Regierungsstart von Türkis-Blau zu anderen Ministerien wanderten, sagen die Reform-Skeptiker. Andererseits werden wichtige Themen nun auch ressortintern neu verteilt.

Schramböck sagt: „Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Gesellschaft, und dieser Wandel spiegelt sich auch in der öffentlichen Verwaltung wider. Grundsätzlich müssen wir Bürgerinnen und Bürger stärker als bisher als Kunden sehen, Raum für Innovation geben und die Unternehmen in Österreich bestmöglich in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.“

Beispiele sind: Das Know-how für Angewandte Forschung und Innovation wird gebündelt (bis dato waren vier Abteilungen in zwei Sektionen zuständig), auch werde die Digitalisierung in allen Sektionen verankert.

Künftig gibt es wieder fünf Sektionen plus – wie früher – eine Präsidialsektion, die zentrale Steuerungs- und Service-Aufgaben übernimmt.

Aufgewertet werden die Themen Fachkräfte, Lehre und Standortpolitik. Hierfür soll die Kooperation mit der Betriebsansiedlungsagentur ABA verstärkt werden. Nicht nur Investitionen sollen nach Österreich geholt werden, sondern auch Fachkräfte.

Zudem wird es erstmals einen One-Stop-Shop für Unternehmen geben, sprich eine Abteilung kümmert sich um alle Anliegen von Förderungen bis zu Regulierungsfragen und stellt Kontakt zu anderen Stellen her.

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