Finanzbildung in Schulen kommt erst 2023 - und für Neos damit zu spät

Offizielles Motto: "Mathematik ist überall"
Neos drängen auf raschere Umsetzung der „financial literacy“ an allen Schulen

Was ist ein Konsumkredit – und wie wird berechnet, was dieser eigentlich kostet? Warum wird Geld mit der Zeit weniger wert? Was ist ein Budget – ob für eine Volkswirtschaft oder für den Sommerurlaub – und wie ist das mit dem Taschengeld? Was hat welchen Wert und welchen Preis?

All das sind Fragen, die bisher im Schulbetrieb eher vernachlässigt worden sind und nun verstärkt in den Unterricht einfließen sollen. Denn immer öfter sind schon Jugendliche hoffnungslos überschuldet. Nicht nur deshalb soll „Financial literacy“, also eine Art finanzielle Grundbildung, in allen Lehrplänen ab der Volksschule implementiert werden.

Eine parlamentarische Anfrage der Neos-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre an Bildungsminister Heinz Faßmann zeigt zwar, dass zahlreiche Experten von der Nationalbank bis zur Schuldnerberatung eingebunden sind, doch die Umsetzung dürfte noch dauern: „Kritisch sehen wir, dass die Umsetzung dieses wichtigen Themas erst ab 2023/24 stattfinden soll. Kinder und Jugendliche brauchen jetzt ein Wissen über alltägliche Life skills, selbstverständlich altersgemäß aufbereitet und diskutiert“, sagt Künsberg Sarre zum KURIER.

Eine ibw-Studie von 2019 belegt jedenfalls, dass hier viel Aufholbedarf besteht: „Obwohl uns wirtschaftliche Entscheidungen ein Leben lang begleiten, fühlen sich viele Menschen wenig informiert und somit nicht ausreichend für den ökonomischen Alltag gerüstet“, so die Studienautoren.

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