Fast 50.000 neue Gasheizungen wurden 2021 eingebaut

Fast 50.000 neue Gasheizungen wurden 2021 eingebaut
Verband der Erneuerbaren Energien kritisiert, dass trotz Ablaufdatum 2040 noch immer Gasheizungen neu installiert werden.

Fast die Hälfte der etwa 100.000 im Jahr 2021 in Österreich neu installierten Heizungen waren Gasheizungen, gab der Dachverband Erneuerbare Energien am Mittwoch bekannt. Es wurden aber auch 2.600 neue Ölheizungen installiert.

„Das ist angesichts der aktuellen Krisenlage, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der damit einhergehenden Versorgungs- und Preisunsicherheit bei Erdgas, bedenklich. Aber auch aus Klimaschutzgründen würde man annehmen, dass Erdgas als Energieträger für den Verbraucher zunehmend an Attraktivität verlieren müsste“, schreibt der Verband. Tatsächliche Zahlen vom Verein Österreichischer Kessellieferanten würden aber ein anderes Bild zeigen.

Ein Grund sei, dass Gasheizungen noch immer von vielen Energieunternehmen und Installateuren als verlässliches Heizsystem angepriesen wird und mitunter von diesen sogar gefördert wird.

Tatsächlich ist das aus mehreren Gründen problematisch: Erstens wegen der Klimakrise und der angestrebten Klimaneutralität Österreichs bis 2040. Zweitens aus Effizienzgründen, Öl und Gas verbrennen mit weit über 2000°C, wo Verluste beim Heizen des Eigenheims und des Warmwassers offensichtlich sind. Drittens startet im Juli 2022 die so genannte CO2-Bepreisung, deren Ziel es ist, fossile Brennstoffe ab sofort jedes Jahr zu verteuern. Und nicht zuletzt ist ganz Europa jetzt in einer prekären Situation wegen des russischen Gases und einem (unwahrscheinlichen) Boykott von russischer Energie.

Die Option, dass die Heizsysteme irgendwann einmal von russischem Erdgas auf in Österreich hergestelltes Biogas umgestellt werden könnte, sie der Erneuerbaren-Verband ebenfalls kritisch. “Es erscheint aus heutiger Sicht unrealistisch, das fossiles Gas durch den Ausbau von Biogas und anderen erneuerbaren Gasen vollständig ersetzen zu können. Vielmehr wird man den wertvollen Energieträger erneuerbares Gas bevorzugt dort einsetzen müssen, wo seine Qualitäten wirklich benötigt werden: in der Industrie für Hochtemperaturprozesse und für die Eisen- und Stahlproduktion“, heißt es in eine Aussendung.

Als Alternative zu Gasheizungen schlägt der Verband übrigens Wärmepumpen und Holzheizungen, Solarthermie und Geothermie, Passiv-Solartechnik und die Nutzung der Abwärmepotenziale vor.

 

Fast 50.000 neue Gasheizungen wurden 2021 eingebaut

Kommentare