Fachkräftemangel: Minister setzt auf Fachhochschulen

Fachkräftemangel: Minister setzt auf Fachhochschulen
Martin Polaschek präsentiert den geplanten Ausbau dieser akademischen Einrichtungen, 350 neue Studienplätze geplant

Während die Studierenden ihre Ferien genießen, präsentiert ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek eine seiner Antworten auf den Fachkräftemangel: den Ausbau der Fachhochschulen.

Der „FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan“ für 2023 und 2024 legt den Fokus auf die sogenannten MINT-Fächer (also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie auf die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Gerade in diesen Gebieten herrsche laut Christian Friesl von der Industriellenvereinigung (IV) in Österreich ein starker Mangel an Arbeitskräften.

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Mehr Studierende

350 zusätzliche Studienplätze sollen zur Entschärfung dieses Problems beitragen.

Bei der diesjährigen Ausschreibung für den Ausbau der Plätze haben sich von insgesamt 21 nur 14 Fachhochschulen beworben. Fünf davon erhielten den Zuschlag: Die FH Technikum und der FH Campus in Wien, die IMC FH Krems und die FH St. Pölten in Niederösterreich sowie die FH MCI in Innsbruck. Dort wurden jeweils bestehende, stark nachgefragte Studiengänge ausgewählt. Das entspreche dem „bedarfsorientierten Ausbau“, sagt der Minister.

Geplant ist, dass bis 2027 insgesamt mehr als 2.600 bundesfinanzierte Plätze für FH-Studienanfänger hinzukommen. Das Ziel der Regierung: Bis 2030 sollen die Abschlüsse in MINT-Fächern um 20 Prozent gesteigert werden und auch der Anteil an Absolventinnen in technischen Fächern um 5 Prozent erhöht werden.

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Zuspruch für Minister

Der Geschäftsführer der FH Technikum Wien, Florian Eckkrammer, freut sich über die neuen Studienplätze. Vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels schmerze es, wenn man qualifizierten Bewerbern aufgrund von fehlender Finanzierung keinen Studienplatz zusprechen könne.

Sylvia Geyer, die Rektorin der FH Technikum Wien, fühlt sich mit ihrem Team „bestens vorbereitet für das Ausbauvorhaben mit September 2023“. Ihre Einrichtung sei „gerüstet, die Expertinnen und Experten von morgen auszubilden“.

Anerkennung kommt auch von der Wirtschaftskammer (WKÖ). Man habe sich im vergangenen Jahr für neue Studienplätze in den MINT-Fächern starkgemacht. „Diese Schwerpunkte sind goldrichtig, denn der Arbeits- und Fachkräftemangel hat sich zwischenzeitlich zugespitzt und unsere FH-Absolventen sind ein zentraler Puzzlestein, um diesem Mangel entgegenzuwirken“, heißt es von Mariana Kühnel, der stellvertretenden Generalsekretärin der WKÖ.

Mehr Geld versprochen

Zusätzlich zu den neuen Studienplätzen sollen Fachhochschulen künftig auch mehr Geld bekommen: In den Jahren 2023 bis 2026 werden rund 1,8 Milliarden Euro fließen und damit um 284 Millionen Euro mehr, als in den Jahren zuvor. Auch die Fördersätze für Fachhochschulen werden mit 2024 erneut angehoben. Zusätzlich gebe es ein Budget von 14 Millionen Euro jährlich für einzelne Sonderprojekte und Kooperationen.

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