Ex-Novomatic-Chef Neumann: Machtmensch und Netzwerker

Harald Neumann
Wie er den Glücksspielkonzern ins Image-Desaster stürzte. Das Porträt eines stark polarisierenden Top-Managers.

Während sich die Ereignisse in Wien überschlagen, sitzt jener Mann, dessen SMS der Justiz als Argument für eine Hausdurchsuchung beim Finanzminister dienten, in einem Vorort von Sydney. Auch in Australien scheint der 59-jährige Top-Manager vom Pech verfolgt. Er saniert derzeit den australischen Branchenriesen Ainsworth Game Technology, dessen Übernahme er als Novomatic-Chef vorangetrieben hatte. Hohe Wertberichtigungen, der Börsenkurs gedrittelt – die groß angekündigte Erfolgsstory des 300 Millionen Euro schweren Deals ist zerplatzt.

Seinen Job als CEO von Novomatic legte Neumann bereits Ende Februar 2020 zurück. Der Plan, den Glücksspielkonzern des niederösterreichischen Selfmade-Industriellen Johann F. Graf durch den Abgang von der Spitze in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, ging nicht auf. Die Belegschaft soll allerdings erleichtert sein.

Genau genommen hat Neumann gar keinen Beratervertrag mit Novomatic, sondern stehe im Rahmen einer "üblichen Auflösungsvereinbarung" seines Vorstandsvertrages bei internationalen Projekten unterstützend zur Seite, heißt es im Headquarter in Gumpoldskirchen. Die Frage, wie lange er noch an Bord bleibt, wurde dem KURIER nicht beantwortet.

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