Schilling: "Die Linkspartei ist ganz, ganz weit weg von meiner Meinung"
Noch sind es 19 Tage bis zur Wahl zum Europa-Parlament. Dienstagabend lud der KURIER die Spitzenkandidaten der österreichischen Parlamentsparteien nach Wiener Neustadt, um über die fünf wichtigsten Themen bei dieser Wahl zur diskutieren.
Die Konfrontation wurde live Netz übertragen, hier kann man den Stream nachsehen:
Was waren die großen Linien, die großen Fragen?
KURIER-Chefredakteur Martin Gebhart und Herausgeberin Martina Salomon führten die Diskussion entlang von Themen wie "Die Stimmung in der Union", "Asyl und Migration" und der "Green Deal". Die Bandbreite der Aussagen und Anliegen waren groß. Sie reichten von "Österreich macht Klima auf Kosten des Wohlstandes!" bis hin zu "Die EU-Wahl ist einfach zu wichtig, um nicht hinzugehen".
Eine der spannendsten Fragen vor Ort war wohl die nach dem größten Fehler der Union.
Für Reinhold Lopatka besteht das größte Versäumnis Europas darin, dass die EU "zu viele Themen an sich zieht und dabei vergisst, sich um die großen Themen zu kümmern.“ Andreas Schieder wiederum hielt es für ein Versäumnis, dass Europa nicht mit einer Stimme spricht und noch immer Steuer-Oasen in seiner Mitte duldet. Für Harald Vilimsky war die größte Problematik, dass die EU nicht wüsste, was sie will - und die Zentralisierung ungebremst vorantreibe.
Und während sich Lena Schilling darüber ärgerte, dass die Union nicht ausreichend kommuniziert, was im EU-Parlament oder von Europa gemacht und umgesetzt wird, kritisierte Helmut Brandstätter an der Union vor allem, dass sie "sich gefallen lässt, dass die Regierungschefs in Brüssel entscheiden - um dann zu Hause zu erklären, dass die Entscheidungen von der EU (also nicht von ihnen, Anm.) gefällt wurden."
Auch wies Lena Schilling die Behauptung, sie hätte zur Linkspartei wechseln wollen, "in aller Härte“ zurück. "Die Linkspartei ist ganz, ganz weit weg von meiner Meinung“, so Schilling, die das auch an Inhalten festmacht: "Ich stehe für Klimapolitik – da ist die Linkspartei nicht dabei.“ Auch beim Selbstverteidigungsrecht Israels oder bei der Solidarität mit der Ukraine vertrete die Linkspartei völlig andere Ansichten als sie., so Schilling.
Die nun publik gewordenen Chats bzw. Behauptungen erklärte Schilling damit, dass ehemalige Freunde enttäuscht seien, dass sie nun für die Grünen kandidiere. Dass diese Menschen Privates in die Öffentlichkeit tragen, bezeichnete sie zudem als "beschämend".
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