EU plant Anhaltelager für Flüchtlinge an Außengrenzen

EU plant Anhaltelager für Flüchtlinge an Außengrenzen
Vorschlag zu schnellen Asylverfahren an den EU-Außengrenzen mehrheitlich abgesegnet. Wer dort kein Recht auf Asyl erhält, wird sofort wieder abgeschoben.

Seit Jahren werden schnelle Asylverfahren an den Außengrenzen der EU gefordert, bewegt hat sich bis vor wenigen Wochen kaum etwas. Nun scheint alles anders. Die EU-Kommission verfolgt Pilotprojekte in Bulgarien und Rumänien, die zeigen sollen, ob solche Asylverfahren an der Grenze zur Türkei durchgeführt werden können. In einem Brief hat außerdem Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Mitgliedsstaaten angekündigt, dass vorerst zusätzlich 660 Millionen Euro in den Grenzschutz fließen sollen.

Noch überraschender ist, dass es nun auch im Europaparlament in dieser Frage Bewegung gibt. Der Vorschlag, den der Innen-Ausschuss diese Woche mehrheitlich abgesegnet hat, kann als Wende in der Asylpolitik der EU angesehen werden. So soll in Zukunft bereits an den Außengrenzen aufgrund des Herkunftslandes festgestellt werden, welche Chance auf Anerkennung Flüchtlinge haben. Jene, die etwa mit gefälschten Papieren unterwegs sind oder kaum Chance auf Asyl haben, sollen für zwölf Wochen in Anhaltehaft genommen werden.

In dieser Zeit will man gerichtlich ermitteln, ob diese Menschen in die EU dürfen oder nicht. Wenn nicht, dann sollen sie binnen weiterer drei Monate in die jeweiligen Herkunftsländer rückgeführt werden. Ausnahmen soll es für Familien mit Kindern unter zwölf Jahren und unbegleitete Minderjährige geben, so die Position der EU-Parlamentarier.

Kommentare