Warum die grüne Wende in der EU immer mehr Gegenwind bekommt

Bauern demonstrieren vor der EU-Zentrale gegen strengere Umweltschutz-.Auflagen
Der große Plan zum Kampf gegen Klimawandel und für Naturschutz muss im politischen Hick Hack Federn lassen. Reformpläne stecken fest - wohl endgültig

Die persönliche Erschütterung war Sarah Wiener anzumerken. Über Monate hatte sich die grüne EU-Abgeordnete bemüht, eine Mehrheit für das geplante EU-Gesetz für Pflanzenschutzmittel zusammenzubringen. Vergebens. Zuerst flog im Parlament ein heikler Punkt nach dem anderen aus dem Text raus – und am Ende versenkte eine klare Mehrheit den Entwurf endgültig.

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Federführend beim „Nein“ war die Europäische Volkspartei, zu der auch die ÖVP gehört. Deren Abgeordneter und Landwirtschaftsexperte Alexander Bernhuber freute sich offen über den „Sieg für die Bauern – und für unsere Versorgung mit Lebensmitteln“. Ein von grüner Ideologie getriebener Plan, „der mit der Realität der Menschen nichts zu tun hat“, sei zu Fall gebracht worden.

Prestigeprojekt

Das ist so ziemlich genau der Grundton, mit dem Europas Christdemokraten seit Monaten gegen Teile eines Plans in Stellung gehen, der ursprünglich auch ihr eigenes Prestigeprojekt war. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, selbst von der EVP, hat den sogenannten „Green Deal“ zum Prestigeprojekt ihrer Amtszeit gemacht.

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