Das ÖGB-Modell
Das Modell des Gewerkschaftsbundes (ÖGB) geht von einem Grundbedarf an Energie aus, den jeder Haushalt etwa für das Kochen, Heizen, Wäsche waschen oder Duschen braucht. „Wer darüber hinaus Strom und Gas verbraucht, weil er oder sie etwa einen Pool beheizt oder die Klimaanlage 24 Stunden lang durchlaufen lassen will, zahlt für diesen Mehrverbrauch den weitaus höheren Marktpreis“, erklärt ÖGB-Chef Wolfgang Katzian. Damit wäre auch ein Anreiz zum Energiesparen gegeben. Der Preisdeckel soll sich an den Durchschnittspreisen von Anfang 2022 orientieren.
Für den Grundbedarf an Strom würde der Preisdeckel damit bei einem Wert von 20 Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegen, für Gas bei acht Cent pro kWh. Insgesamt soll ein Zwei-Personen-Haushalt damit pro Jahr maximal 1.380 Euro für den Grundbedarf an Strom und Gas ausgeben müssen. Die Kosten, die für die Energieunternehmen entstehen, soll der Staat ausgleichen.
Das Spanische Modell
Spanien und Portugal haben einen Preisdeckel eingeführt. Zumindest für jenes Gas, das für die Stromerzeugung eingesetzt wird. Zunächst soll eine Megawattstunde nicht mehr als 40 Euro kosten, schrittweise soll der Preis auf 50 Euro steigen. Dieser Wert liegt noch deutlich unter dem Marktpreis für Gas von rund 100 Euro pro Megawattstunde. Das Modell klingt simpel, die Umsetzung ist es jedoch nicht – zumindest nicht für Österreich. Denn im Gegensatz zu Österreich ist der Strommarkt von Spanien und Portugal kaum an das restliche europäische Stromnetz angeschlossen.
Das Schweizer Modell
Statt den Preis wie in Österreich über das teuerste Kraftwerk festzulegen, erfolgt die Preissetzung in der Schweiz über die Durchschnittskosten. Dadurch wirken sich steigende Gaspreise weniger stark auf die Strompreise aus. Um wie viel der Strompreis so sinken würde, darüber sind sich Ökonomen uneins.
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